Fahrerassistenzsysteme können für Sicherheit sorgen
Elektronische Helfer haben hohe Akzeptanz
Unfallforscher und Verkehrssicherheitsexperten sind sich einig: Mit Hilfe von Fahrerassistenzsystemen lässt sich die Zahl der Unfallopfer deutlich senken. High-Tech im Fahrzeug kann dabei helfen, menschliches Fehlverhalten – etwa auch aufgrund altersbedingter Defizite – in einem gewissen Rahmen zu kompensieren. Doch welche Systeme sind überhaupt bekannt, vorhanden und werden genutzt? Und für wie hilfreich halten Autofahrer die Systeme? Zu diesen Fragen hat das Markt- und Meinungsforschungsunternehmen forsa für den aktuellen DEKRA Verkehrssicherheitsreport 2021 „Mobilität im Alter“ eine repräsentative Befragung durchgeführt. Zu Wort kamen rund 2.000 zufällig ausgewählte deutsche Autofahrer in allen Altersklassen.
- Mit großem Abstand wird die Einparkhilfe am häufigsten genutzt
- Große Mehrheit wünscht sich eine einheitlichere Bedienung
- Zu Wirksamkeit und Grenzen noch viel mehr Aufklärungsarbeit nötig
Mit großem Abstand am häufigsten nutzen die Befragten die Einparkhilfe (75 %), es folgen (Fern-)Lichtassistent (42 %), Spurverlassenswarner (38 %), Abstandsregeltempomat (35 %) und Verkehrszeichenerkennung (30 %). Bei den Männern ist der Nutzungsgrad zumeist deutlich höher als bei den Frauen.
Die Befragten, die das jeweilige Assistenzsystem kennen oder schon einmal genutzt haben, sollten außerdem Angaben dazu machen, für wie nützlich und hilfreich sie das jeweilige System halten. Ergebnis: Alle Assistenzsysteme werden von einer deutlichen Mehrheit (jeweils mindestens drei Viertel der Befragten) als eher oder sogar sehr nützlich und hilfreich beurteilt. Das gilt insbesondere für den Totwinkel- beziehungsweise Spurwechsel-Assistenten (93 %) und die Einparkhilfe (91 %). Ähnlich viele finden aber auch den vorausschauenden Notbremsassistenten (88 %) und den Abstandsregeltempomaten (85 %) sehr oder eher nützlich und hilfreich.
Ein weiterer interessanter Aspekt: Je nach Fahrzeugmodell werden die Assistenzsysteme unterschiedlich bedient, sie lassen sich unterschiedlich ein- und ausschalten. Über alle Altersklassen hinweg halten es 83 % der Befragten für erforderlich und sinnvoll, dass die Bedienung der Systeme in allen Autos – ähnlich wie etwa beim Blinker – möglichst einheitlich und standardisiert erfolgt. Von den Befragten ab 65 Jahren sind 89 % dieser Ansicht, von den Befragten ab 75 Jahren sogar 95 %.
Die Befragung hatte nicht zum Ziel, den Status quo an Fahrerassistenzsystemen im deutschen Markt zu erheben. Vielmehr ging es darum, mehr über das Wissen in Bezug auf die Funktion von Assistenzsystemen sowie über die Wünsche und Erwartungen in Sachen Fahrunterstützung zu erfahren. „Die Umfrageergebnisse zeigen sehr deutlich, dass sich viele Leute gar nicht mit Assistenzsystemen auskennen beziehungsweise nicht wissen, welche Funktionen hinter welcher Benennung stecken oder welche Systeme sie wirklich in ihren Fahrzeugen haben“, sagt Walter Niewöhner. So haben rund zehn Prozent der Befragten nach eigenen Angaben Erfahrung mit Ausstiegsassistenten und Nachtsichtassistenten – also mit Systemen, die aktuell in kaum einem Fahrzeug erhältlich sind. „Allein dieses Beispiel zeigt, wie wichtig umfassende Aufklärung über die Systeme, ihre Wirksamkeit und ihre Grenzen ist“, so Niewöhner.