Jeder fünfte Pkw mit erheblichen Mängeln
DEKRA legt HU-Zahlen für das Jahr 2017 vor
DEKRA legt HU-Zahlen für das Jahr 2017 vor
22. März 2018
An mehr als jedem dritten Pkw stellten die Sachverständigen von DEKRA im Jahr 2017 bei der Hauptuntersuchung Mängel fest. Mit 36,3 Prozent blieb der Anteil der beanstandeten Fahrzeuge gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert (2016: 36,5 Prozent). Dies geht aus der neuesten Prüfstatistik der Sachverständigenorganisation DEKRA hervor, die bundesweit mehr als jede dritte Hauptuntersuchung durchführt.
Der Anteil der Pkw mit erheblichen Mängeln, denen die HU-Prüfplakette nicht auf Anhieb erteilt werden konnte, lag im vergangenen Jahr mit 21,8 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres (2016: 21,9). Auch bei den geringen Mängeln gab es mit 14,4 Prozent (2016: 14,5 Prozent) nahezu keine Veränderung. „Die festgestellten Mängel an Pkw liegen somit fast auf dem Niveau des Vorjahres“, so die Bilanz von Christoph Nolte, dem Technischen Leiter beim DEKRA e.V. Stuttgart.
Der Trend, dass eine zunehmende Zahl der Autofahrer, die den vorgeschriebenen Prüftermin nicht einhalten hält an. Im Jahr 2017 erhöhte sich ihr Anteil auf 30,7 Prozent – ein Plus von 1,7 Prozentpunkten gegenüber 2016.
Angeführt wird die Mängelstatistik von lichttechnischen Mängeln (25,7 Prozent), gefolgt von Umweltbelastung (21,3 Prozent), Bremsanlage (18,8 Prozent) sowie Achsen, Rädern und Reifen (13,2 Prozent). Auf den weiteren Plätzen folgen Fahrgestell und Rahmen (6,4 Prozent) sowie die Sichtverhältnisse (3,4 Prozent).
Als häufigste Einzelmängel stellte DEKRA Ölverlust an Motor oder Getriebe, falsch eingestelltes oder defektes Abblendlicht, ausgeschlagene Spurstangen, zu hohe Abgaswerte und Brüche an Fahrwerksfedern fest. Einen besonderen Mängelschwerpunkt bildet nach wie vor die Bremsanlage, die durch Mängel auffällt, die unmittelbar die Verkehrssicherheit beeinträchtigen. Typisch sind unter anderem verschlissene Bremsscheiben und -trommeln, eine mangelhafte Bremswirkung der Radbremsen, korrodierte Bremsleitungen und defekte Bremsschläuche sowie abgenutzte Bremsbeläge.
Eine erfreuliche Entwicklung gab es im vergangenen Jahr im Bereich Lichttechnik. So weist die Anzahl der Mängel in dieser Baugruppe eine leicht rückläufige Tendenz auf. Das Abblendlicht, der zweithäufigste Einzelmangel überhaupt, wies deutlich seltener Mängel auf als im Vorjahr; auch Nebelscheinwerfer, Parkleuchten und Kennzeichenbeleuchtung wurden seltener beanstandet. „Ich beobachte, nachdem moderne Scheinwerfersysteme in die Fahrzeuge Einzug gehalten haben, dass die Kfz-Betriebe in Prüfsysteme investieren und der Scheinwerfereinstellung mehr Aufmerksamkeit widmen. Das findet bei der HU offensichtlich positiven Niederschlag“, erklärt Nolte.
Die aktuellen HU-Zahlen weisen nach wie vor auf eine Sicherheitslücke bei älteren Pkw hin, so steigt die Mängelquote mit zunehmendem Fahrzeugalter stark an. Pkw bis drei Jahre werden bei der Hauptuntersuchung nur zu 8,0 Prozent beanstandet. Der Anteil mangelhafter Pkw steigt mit zunehmendem Pkw-Alter stetig an und liegt bei den neun bis zwölf Jahre alten Fahrzeugen im Schnitt bei 45,0 Prozent. Auch der Anteil der erheblichen Mängel erhöht sich auf mehr als das Fünffache: von 5,0 auf 27,0 Prozent. Nolte fordert deshalb die Autofahrer auf, keinesfalls an Wartung oder Reparatur zu sparen.
Unfallrisiko durch technische Fahrzeugmängel
Die Sachverständigen von DEKRA weisen darauf hin, dass technische Fahrzeugmängel insbesondere an den Bremsen, an Lenkung, Radaufhängung, und Lichttechnik immer wieder zu Unfällen mit schwerwiegenden Folgen führen können, wie folgende Beispiele der Verkehrsunfallanalyse von DEKRA zeigen:
Die zehn häufigsten Mängel an Pkw
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