Bereitmachen für die kalte Jahreszeit

Das gibt es für den Oldtimer-Winterschlaf zu beachten

Der Sommer ist vorbei und somit auch die Saison der Oldtimer. Liebhaber machen ihre Klassiker nun bereit für die mehrmonatige Ruhepause von Asphalt und Sommerausflügen. Doch damit es beim Öffnen der Garage im Frühjahr keine böse Überraschung gibt, sollten vor dem wohlverdienten Winterschlaf einige Maßnahmen durchgeführt werden, um die Fahrzeuge ideal zu schützen.

Ruhestand ist wichtig
Beim Abstellen Ihres Wagens sollte dieser Betriebstemperatur haben. Das unterbindet weitgehend die Ablagerung von Kondenswasser. Kurzes Laufenlassen des Motors oder Rangieren des Fahrzeugs während der Winterpause sollte unterlassen werden. Neben der Kondenswasser-Problematik kann es beim für den Kaltlauf nötigen fetten Gemisch zur Benzinverdünnung führen und für nasse Zündkerzen sorgen.
Winterschlaf im Freien
Nicht immer ist ein sicherer Garagenstellplatz verfügbar, um Ihren Oldtimer in schützenden Wänden zu überwintern. Besonders an stark befahrenen Straßen ist der Wagen Einflüssen von außen ausgesetzt, bspw. salzigem Schneematsch. Wenn der Oldie dennoch draußen abstellen wird, muss daher besonders auf den äußeren als auch inneren Schutz des Wagens geachtet werden. Damit sich kein Schmutz oder keine Feuchtigkeit, bspw. durch Regen, in Falten oder Fugen ansammeln, das Auto am besten mit einer wasserabweisenden, atmungsaktiven und weichen Abdeckung umhüllen – nicht mit einer Folie. Somit werden vermeintlichen Kratzern, Korrosionsschäden und Schimmelbildung am Auto vorgesorgt. Auch im Innenraum kann der Wagen geschützt werden: die Abdeckung verhindert, dass Kunststoffe, Leder und weitere Stoffe durch UV-Licht ausbleichen, spröde und brüchig werden und es somit zur Beschädigung der Oberflächen kommt. Ein Luftentfeuchter oder ein Karton Katzenstreu verhindern zusätzlich, dass sich Feuchtigkeit im Wageninneren sammelt, da so der Luft im Wagen die Feuchtigkeit entzogen wird. Diese müssen regelmäßig kontrolliert und gegebenenfalls geleert bzw. ausgetauscht werden.
Winterschlaf drinnen
Vor Witterungen und anderen natürlichen Einflüssen von außen schützt ein Stellplatz in Hallen oder Scheunen ideal. Da das natürlich nicht jedem Oldie-Enthusiast zur Verfügung steht, bieten Unternehmen in Großstädten auch Unterstellplätze an. Der Stellraum muss trocken sein und eine Durchlüftung sollte gewährleistet werden. Leicht geöffnete Wagenfenster helfen dabei Schimmel im Innenraum zu vermeiden – auch hier ist ein Luftentfeuchter oder Katzenstreu hilfreich. Beim Winterschlaf drinnen ist es ebenfalls wichtig, den Oldtimer abzudecken, und so vor Staubanhaftung zu bewahren. Da auch gerne Vögel in Scheunen nisten, schützt es den Wagenlack so vor Vogelkot und sonstigem Dreck.
Handbremse nicht anziehen
Wenn es gefahrlos möglich ist, den Wagen sicher und eben abzustellen, den Oldtimer am besten ohne angezogene Handbremse parken. Damit kann ein Festgehen der Bremse verhindert werden.
Innenraumreinigung
Bevor der Wagen über den Winter ruhen kann, muss auch der Innenraum ordentlich gereinigt werden. Dazu gehören zum einen das Aus- und Absaugen des Kofferraumes und der Teppichböden sowie aller Textilien und weiterer Oberflächen. Für eine Tiefenreinigung kann auch Teppichschaum angewendet werden. Lederoberflächen, wie Sitze, sind am besten mit Lederpflege zu reinigt. Um das Leder weiter zu pflegen und geschmeidig zu halten, ist Lederfett eine sehr gute Option. Das Lenkrad und die Schalthebel sowie Gurte sind während der Fahrt in ständiger Nutzung und müssen daher auch ordentlich sauber gemacht werden. Milde Seifenlauge eignet sich zur Reinigung hervorragend und vermeidet auch Schimmelbildung auf diesen Stoffen und Oberflächen. Es darf nach der Innenreinigung keine Restfeuchtigkeit oder nasse Oberflächen übrigbleiben, da dies zur Schimmelbildung führen kann. Also: Alles ordentlich trocknen lassen. Auch unter der Motorhaube gibt es einiges zu beachten, bevor der Wagen einige Monate in den Winterschlaf kann. Der Ansaugtrakt am Motor Durch das Verschließen des Ansaugtrakts des Motors mit einem mit Sprühöl angefeuchteten Lappen kann die Öffnung vor eindringender Feuchtigkeit geschützt werden. Hier am besten eine Notiz im Wagen anbringen, diesen Lappen im Frühjahr vor dem Motorstart wieder zu entfernen!
Außenreinigung und Lack
Auch das Äußere des Wagens muss gründlich gepflegt werden, bevor er für einige Monate ruhen soll. Ein ordentlicher Abwasch und eine Trocknung verhindern Verschmutzungen, die zu Lackschäden führen können. Auch Macken oder Steinschläge machen die Außenoberfläche anfällig für Rost – diese also rechtzeitig ausbessern und rostgefährdete Stellen konservieren, um Schäden zu vermeiden. Die Chromteile Ihres Wagens sollten ebenfalls gründlich gepflegt und auf mögliche Beschädigungen und Ablagerungen überprüft werden. Gummiteile, die nicht bewegt werden, neigen zum Verhärten, daher ist auch hier eine sorgfältige Pflege ratsam. Auch das Auspuffrohr sollte, wie der Ansaugtrakts, mit einem leicht öligen Lappen verschlossen werden, um das Innere vor Feuchtigkeit und Rost zu schützen. Auch hier wieder: im Frühjahr nicht vergessen, den Lappen wieder rauszunehmen! Zum Schluss wird der Lack Ihres Oldies noch mit Wachs gründlich versiegelt. Bei der Reinigung des Außenmaterial muss vor allem auf die Lackart geachtet werden, da diese unterschiedlich auf Reinigungsmittel und -techniken reagieren. „zu scharfe“ oder ungeeignete Mittel richten hier ungewollte Schäden auf an den Oberflächen an, und auch eine Poliermaschine ist nicht immer ratsam – manche Materialien überaus reagieren empfindlich auf Reibungshitze. Daher sollten Sie sich vor der Reinigung gründlich in Fachzeitschrift oder Internetportalen informieren und die passenden Reinigungsmittel für das Lackmaterial Ihres Oldies besorgen.
Räder und Reifen
Da der Oldtimer für die nächsten paar Monate an seinem Stellplatz ruhen wird, und somit die Räder einige Zeit stillstehen werden, ist es angebracht, deren Luftdruck auf den maximal zulässigen Druck zu erhöhen. Somit können häufig Standplatten verhindert werden. Im kommenden Frühjahr muss dieser Druck dann natürlich wieder vor der ersten Ausfahrt auf den vorgegebenen Wert zurückgebracht werden. Um die Räder und die Fahrwerkteile während des langen unbewegten Stehens zu entlasten, schieben Sie das Auto während der Winterpause ein paar Mal vor und zurück. So wird jedes Mal eine andere Stelle der Reifen und des Radlagers belastet. Ein zweiter Satz Räder, der nur als Standräder agieren wäre auch eine Möglichkeit, die Reifen des Oldies zu schonen. Die Räder sowie Radkästen und der Unterboden sollten gründlich gereinigt werden, da Schmutzreste Wasser binden und sich so schnell rostige Stellen bilden können. Hochdruckreiniger können dafür zum Einsatz kommen, hier aber einen Sicherheitsabstand von einem halben Meter einhalten.
Damit nichts einfriert
Vor der langen Winterpause sollten auch alle Flüssigkeiten des Fahrzeugs überprüft werden. Um die Scheibenwischanlage vor Frost und Einfrierung zu schützen, kann ein Winterzusatz verwendet werden. Die Anlage sollte anschließend nochmals betätigt werden, damit alle Wischwasserschläuche- und pumpen durch das Mittel versorgt sind. Auch die Kühlflüssigkeit bzw. Kühlerfrostschutz des Wagens und dessen Frostschutz sollte begutachtet werden.
Volltanken
Während des Winterschlafes sollte Ihr Oldie einen vollen Kraftstoff- und Öl-Metalltank sowie Kunststofftank haben; damit werden Rost und mögliche Bakterien im Tank verhindert. Steht der Wagen für länger als vier Monate still, sollte ein Kraftstoffstabilisator benutzt werden. Das Öl sollte ausgewechselt werden, sollte es nicht mehr bernsteinfarben sein. Wer damit lieber noch warten möchte, sollte es aber allerspätestens im Frühjahr vornehmen, damit Ihr Oldtimer mit frischem Öl voll durchstarten kann.
Batterie abklemmen
Zu guter Letzt sollte die Batterie des Wagens abgeklemmt werden, um einem Fahrzeugbrand und einem schnellen Entladen des Geräts vorzubeugen. Da sich eine Batterie auch im abgeklemmten Zustand dennoch mit der Zeit entlädt, sollte sie alle zwei bis drei Monate aufgeladen werden. Es kann auch ein Ladungserhaltungsgerät verwendet werden, der die Batterie abgestimmt lädt und entlädt und somit deren Lebensdauert verlängert. Die Pflege eines Oldtimers benötigt viel Zeit und gründliche Recherche, um mögliche durch falsche Reinigungsmittel oder -techniken verursachte Schäden zu verhindern. Spezialisten vom Fach sind hier eine große Hilfe, denn sie kennen sich mit den verschiedenen Oldtimer-Typen und ihren Materialien am besten aus und können sich ideal um Ihren Oldie kümmern. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, die Pflege Ihres Oldies an Experten vom Fach abzugeben, die sich mit allen Besonderheiten und Materialien, bzw. der Pflege Ihres Wagens auskennen. So können falsche Reinigungsmittel und -techniken von vornherein verhindert werden. Nachdem Ihr Oldie nun von innen und außen gut umsorgt und gereinigt wurde, können Sie ihn mit gutem Gewissen in den Winterschlaf schicken. Bevor Sie Ihren Wagen dann im nächsten Frühjahr wieder auf die Straßen lassen, vergessen Sie nicht, alle Wagenöffnungen, wie den Auspuff, von den für den Winterschlaf angebrachten Lappen zu befreien. Überprüfen Sie auch, ob die Starterbatterie vollständig geladen ist. Dann sollte nach der langen Standzeiten vor dem Anspringen des Motors zudem erst mal für Öldruck gesorgt werden. Bei Benzinmotoren unterbricht man hierzu die Kraftstoffzufuhr sowie die Zündung und lässt den Motor mit dem Anlasser erst mal durchdrehen. Bei Dieselmotoren dagegen unterlassen Sie wenn möglich das Vorglühen, und geben kein Gas. Um den Motor nicht zu überlasten, sollten auch Pausen eingelegt werden, wenn der Druckaufbau länger dauert. Idealerweise dreht man vorher die Zündkerzen heraus. Bei der Gelegenheit können diese gleich inspiziert und gereinigt werden, wenn nötig. Freuen Sie sich jetzt schon auf den nächsten Frühling und die nächste Gelegenheit, Ihren Liebling wieder aus der Garage zu holen? Unsere DEKRA Classic Services Experten stehen Ihnen auch weiterhin bei Fragen zur Verfügung!

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