DEKRA Gebrauchtwagenreport

Der DEKRA Gebrauchtwagenreport hatte sich über zehn Jahre als aussagekräftiges Nachschlagewerk für Gebrauchtwageninteressenten etabliert und bewährt. Die Auswertung der Hauptuntersuchungs-Ergebnisse zu typischen Mängeln einzelner Fahrzeugmodelle je nach Laufleistung sowie der Vergleich innerhalb ihrer Fahrzeugklasse lieferten konkrete Hilfestellung bei der Entscheidung für oder gegen ein bestimmtes Modell auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
Allerdings steht und fällt die Qualität der im Report enthaltenen Bewertungen mit der Aussagekraft der Daten aus der HU-Auswertung. Diese Aussagekraft wurde zunehmend – insbesondere bei jüngeren Fahrzeugen – durch Hersteller- bzw. Werkstattprogramme zur Vorreparatur mit dem Ziel mängelfreier Prüfberichte beeinflusst.
DEKRA hat schon im Verlauf mehrerer Jahre immer wieder darauf reagiert und mehrfach die Systematik des Gebrauchtwagenreports angepasst. So wurde 2015 die Kategorie „Neueinsteiger“ neu eingeführt. Darin wurden Fahrzeugmodelle, die jünger als drei Jahre sind, aus dem Ranking genommen und nur eingeschränkt bewertet. 2017 folgte die Umstellung der Gewinner-Ermittlung in den Fahrzeugklassen - seitdem konnte ein Fahrzeugmodell nur noch dann Klassengewinner werden, wenn es in drei Laufleistungsbereichen bis 150.000 km gut abgeschnitten hat.
Trotz dieser Bemühungen mussten wir feststellen, dass die Aussagekraft der Auswertungsdaten in Bezug auf den Vergleich einzelner Fahrzeugmodelle nicht mehr voll den Ansprüchen genügt, die DEKRA als unabhängige Sachverständigenorganisation hat. Zu unterschiedlich ist der Umgang verschiedener Fahrzeughersteller bzw. ihrer Werkstattnetze mit Fahrzeugen in der Vorbereitung auf die HU. Die Aussagen über die Fahrzeugqualität sind beim jetzigen Stand der Dinge nicht scharf genug von der Werkstattqualität zu trennen.
Aus diesem Grund hat sich DEKRA entschlossen, den Gebrauchtwagenreport nicht mehr in der bekannten Form zu veröffentlichen.