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DEKRA: Warnmelder für Rauch und Gas richtig einsetzen

Der Alarm der Leben rettet

13. Juni 2025 Sicherheit bei der Arbeit
  • Rauchwarnmelder monatlich auf Funktion prüfen
  • Viele CO-Unfälle durch menschliches Fehlverhalten
  • Auch Gasmelder geben mehr Sicherheit

Rauchgase, Kohlenmonoxid und Gas können für den Menschen in geschlossenen Räumen zu einer tödlichen Gefahr werden. Rauchwarnmelder, die insbesondere schlafende Personen schützen, sind in Wohngebäuden bundesweit vorgeschrieben. Für Kohlenmonoxid und Gas gibt es keine entsprechenden Vorschriften. Brandschutzexperte Lars Inderthal von DEKRA sagt, für wen auch CO- und Gas-Melder sinnvoll sind.

Rauchmelder sind unverzichtbar und müssen seit 2024 in allen Wohnungen in Deutschland installiert sein. „Damit sie effektiv schützen, gilt es, monatlich die Prüftaste zu drücken, um die Funktion der Lebensretter sicherzustellen“, sagt DEKRA Experte Inderthal. Die wichtigste Aufgabe von Rauchmeldern: Sie verhindern, dass man im Schlaf von Brandrauch überrascht wird und Rauch und Flammen ausgeliefert ist. Dazu geben Rauchmelder im Brandfall einen schrillen Warnton ab. Sie werden in allen Schlaf- und Wohnräumen sowie in Fluren an der Decke angebracht. Je nach Bauart müssen sie alle 5, 8 oder 10 Jahre ausgetauscht oder mit neuer Batterie ausgestattet werden.

Viele Todesfälle durch Kohlenmonoxid

Im Unterschied zu Rauchmeldern reagieren CO-Warnmelder auf Kohlenmonoxid (CO) in der Umgebungsluft. Laut Bundesärztekammer (2022) sterben in Deutschland im Schnitt jährlich rund 500 Menschen an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung, Tausende müssen in Krankenhäusern behandelt werden. „Ein großer Teil der Kohlenmonoxid-Unfälle ist auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen“, warnt DEKRA Brandschutz-Experte Lars Inderthal. Besonders gefährlich ist es, in geschlossenen Räumen mit Kohle oder Gas zu grillen oder Verbrennungsmotoren zu betreiben. Auch der Betrieb von Heizpilzen oder ähnlichen Geräten in geschlossenen oder schlecht gelüfteten Räumen ist gefährlich.
Kohlenmonoxid entsteht bei „unvollkommener Verbrennung“, das heißt, wenn nicht ausreichend Sauerstoff vorhanden ist. Weitere mögliche Quellen sind defekte Gasthermen oder unzureichende Abgasabführung von Brennstellen. Auch aus Holzpellets kann Kohlenmonoxid austreten. Pelletlager dürfen aus diesem Grund nicht in direkter Verbindung zu Aufenthaltsräumen stehen und müssen vor dem Betreten gelüftet werden.
Was CO so gefährlich macht: Es bleibt als farb-, geruch- und geschmackloses Gas oft unbemerkt und kann schon in geringen Konzentrationen in der Atemluft beim Menschen zu tödlichen Vergiftungen führen. „Neben der erforderlichen Achtsamkeit im Umgang mit Feuerstellen und der regelmäßigen Wartung von Geräten wie Gasthermen oder Kaminöfen kann ein CO-Melder zusätzlichen Schutz bieten“, betont der DEKRA Experte.

Gaswarmelder: Ein Plus an Sicherheit

Ein Gaswarnmelder, eine dritte Variante der Warngeräte, eignet sich für alle Orte, an denen mit Erd-, Stadt- oder Flüssiggas geheizt oder gekocht wird. Strömt aus einer Gasanlage unbemerkt Gas aus, kann sich zusammen mit Raumluft ein Gemisch bilden, das durch einen Funken oder eine brennende Zigarette explodieren kann. Gase, die schwerer sind als Luft, können sich bei einem Leck im Bodenbereich ansammeln und unter ungünstigen Umständen bei schlafenden Personen zur Erstickung führen.
„Ein Gaswarnmelder bietet für Gas-Applikationen ein zusätzliches Plus an Sicherheit“, sagt DEKRA Experte Inderthal. Das gilt auch für Wohnungen, in denen Gasherde, Gasöfen, Gasthermen oder Durchlauferhitzer eingesetzt werden oder allgemein, wenn es im Haus einen Erdgasanschluss gibt.
Gaswarnmelder sind wie CO-Warnmelder bisher nicht vorgeschrieben. Sie messen den Gehalt von Gas in der Luft und geben ein akustisches, teilweise auch ein optisches Warnsignal ab, wenn ein Grenzwert überschritten wird. Manche Geräte zeigen die aktuelle Gaskonzentration kontinuierlich an. Auch eine Kopplung mit dem Smartphone ist bei bestimmten Modellen möglich.

Auf den Einzelfall kommt es an

Welche Art von Warngerät in einer Wohnung sinnvoll ist und wie es installiert werden muss, hängt von den Gegebenheiten des Einzelfalls ab. Erdgas zum Beispiel ist leichter als Luft und bildet im Raum eine gefährliche explosionsfähige Atmosphäre. Butan oder Propan, das zum Beispiel in Gasflaschen für Gasgrills oder Heizpilze verwendet wird, ist hingegen schwerer als Luft und sammelt sich an Tiefpunkten am Boden. Entsprechend müssen die Sensoren des Warngerätes in der richtigen Höhe positioniert werden. Wichtig auch: Nur richtig installierte Warngeräte bieten den möglichen Schutz. Um Fehlalarme zu vermeiden, ist ein Mindestabstand zur Gasquelle einzuhalten. Zugleich darf der Abstand aber nicht zu groß sein.