Safety Mindset – der erste Schritt zur positiven Arbeitsschutzkultur

Das Statement „Sicherheit geht uns alle an“ wurde viele Jahre in der Arbeitswelt kultiviert, aber wurde es auch gelebt? In der von DEKRA in Auftrag gegebenen forsa-Umfrage zum Thema Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit zeigt sich, dass insbesondere in kleinen und mittelständischen Unternehmen (bis 500 Mitarbeitende) nach wie vor viel Potenzial zur Verbesserung der Sicherheitskultur vorhanden ist.

Diese These stützt sich auf das Ergebnis der Umfrage, in der viele der Befragten angaben, dass es keine regelmäßigen Sicherheitsunterweisungen in ihren Unternehmen gibt. Außerdem gaben 36 Prozent der Befragten an, dass sich die Arbeitgebenden nur sporadisch um Themen wie Arbeitszufriedenheit, Sicherheit und Gesundheitsschutz kümmern.
Aber was ist die Wurzel des Problems? Es ist das richtige Mindset! Das Mindset zum Thema Sicherheit. Das sogenannte Safety Mindset beschreibt das bewusste Wollen von Sicherheit. Das individuelle Bewusstsein: „Wir machen es für uns.“ Der Weg zu einer positiven Sicherheitskultur ist lang, aber mit der richtigen Einstellung zu schaffen.

Gezielte Schulungen sind das A und O

Gezielte Schulungen der Führungskräfte aller Hierarchieebenen und der Beschäftigten sind das Rüstzeug, um diesen gemeinsamen Weg beschreiten zu können. Die Optimierung der Sicherheitskultur in einem Unternehmen funktioniert nur, wenn der Weg mit einem gemeinsamen Verständnis zum Ziel führt. Aus persönlicher Praxiserfahrung heraus hier ein Fallbeispiel: Es war ein beeindruckendes Erlebnis in einem KMU mit rund 80 Beschäftigten: Der Leiter des Unternehmens hat DEKRA mit der Durchführung eines Workshops beauftragt. Ziel war es, das Thema Sicherheitkultur und die nötige Einstellung zum Arbeitsschutz vorzustellen und mit den Mitarbeitenden zu erörtern. Im Rahmen dieses Workshops trat zutage, wie sehr das Thema den Beschäftigten unter den Nägeln brannte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte allerdings niemand ein gemeinsames Gespräch hierzu gesucht. So waren alle der Meinung, dass sie besser nichts zu etwaigem Fehlverhalten von KollegInnen sagen sollten, weil es als Kritik verstanden werden könnte.

Gemeinsamer Wunsch nach Sicherheit

Die Realität sah aber ganz anders aus. Am Ende des Workshops stand der gemeinsame Wunsch nach einem kollektiven Korrektiv fest. Die Beschäftigten hatten sich eigentlich schon immer gewünscht, dass man aufeinander aufpasst. Aber keiner hatte es gewagt, dies zu sagen. Es gab also bereits das gemeinsame Safety Mindset – nur blieb es bislang unausgesprochen. Dieses kleine Beispiel zeigt: Wenn Führungskräfte ihrer Führungsaufgabe nachkommen und Sicherheit thematisieren, kann das sehr schnell gemeinsam zum Ziel führen.
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