
Arbeitsmedizin

Arbeitsmedizin
Betriebsärztliche Betreuung: Ausfälle reduzieren
Das Ziel der betriebsärztlichen Betreuung ist die Erhaltung der Gesundheit sowie der Arbeits- und Beschäftigungsfähigkeit der Mitarbeitenden – und auch die Unterstützung bei der Wiederherstellung der Beschäftigungsfähigkeit. Wie schon bei früheren Befragungen deutlich wurde, werden die Versorgungsangebote nur unzureichend in Anspruch genommen.
Jeder Arbeitgeber profitiert von einer wirksamen Vorsorge und guter medizinischer Betreuung der Beschäftigten – zudem ist die arbeitsmedizinische Vorsorge gesetzlich geregelt. Aber nutzen die abhängig Beschäftigten hierfür das Angebot einer betriebsärztlichen Untersuchung?
Nur die Hälfte geht zum „Doc“
Wie bereits in den Vorjahren gibt laut forsa-Befragung aktuell rund die Hälfte der Beschäftigten (50 Prozent) an, dass sie schon einmal das Angebot der betriebsärztlichen Untersuchung in Anspruch genommen haben. Dies gilt in etwas häufigerem Maße für die über 45 Jahre alten Arbeitnehmer, für diejenigen, die im Bereich Bau, Handwerk, Industrie, Lager oder Logistik beschäftigt sind, und für die Beschäftigten aus den größeren Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern.
Dass Handlungsbedarf bei der Prävention besteht, zeigt der AOK-Fehlzeitenreport: Das Zahlenwerk der AOK meldet für 2024 erneut ein Rekordhoch bei Arbeitsunfähigkeitstagen (AU-Tage) und Arbeitsunfähigkeitsfällen (AU-Fälle). So liegt die durchschnittliche Zahl der Krankheitstage pro Versicherten bei rund 24 Tagen pro Jahr, die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle pro 100 Beschäftigte liegt bei 225 – beides Spitzenwerte. Ein interessanter Aspekt: Bei Mitarbeitern mit einer emotionalen Bindung zum Arbeitgeber ist die Zahl der Krankschreibungen geringer.
Rekord bei Krankschreibungen
Hauptursächlich für die Krankschreibungen sind abgesehen von Muskel- und Skelett-Erkrankungen nach wie vor Erkrankungen der Atemwege. In den letzten zehn Jahren hat zudem die Anzahl an AU-Tagen wegen psychischer Erkrankungen um knapp 47 Prozent zugenommen (Stand: August 2024). Dies ist vor allem von Bedeutung, weil psychische Erkrankungen mit besonders langen Ausfallzeiten einhergehen. So dauerte ein Erkrankungsfall, der von einer Atemwegserkrankung verursacht wurde, im Jahr 2023 im Durchschnitt 6,1 Tage. Mitarbeitende mit psychischen Erkrankungen fehlten dem Bericht zufolge hingegen durchschnittlich 28,1 Tage pro Erkrankungsfall.
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