Frau mit Schutzhelm in einer Industriehalle
Fallbeispiel Arbeitsmittel

Prüfungen retten Leben

Der Fall

Ein Mitarbeiter kam an einem kraftbetätigten großen Tor ums Leben – ein Vorfall, der sich im Nachhinein als direkte Folge eines veralteten Arbeitsmittels herausstellte. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben: Das Tor entsprach nicht mehr dem Stand der Technik und stellte dadurch eine erhebliche Gefahr dar. Die Verantwortung hierfür wurde dem Unternehmen zugeschrieben, denn gemäß der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) ist der ordnungsgemäße Zustand der Arbeitsmittel eine zwingende gesetzliche Vorgabe.

Analyse: Hätte der Unfall verhindert werden können?

Dieser Fall zeigt eindrücklich, wie wichtig es ist, die Sicherheit von Arbeitsmitteln nicht erst im Ernstfall zu hinterfragen. Eine regelmäßige Überprüfung – idealerweise alle zehn Jahre – kann nicht nur gesetzliche Anforderungen sicherstellen, sondern vor allem Menschenleben schützen. DEKRA empfiehlt daher allen Arbeitgebern, ihre Arbeitsmittel in festen Intervallen auf den aktuellen Stand der Technik hin zu überprüfen.

Maßnahmen

Dieser Vorfall war im Unternehmen ein Weckruf. Als Reaktion darauf wurde ein umfassendes Projekt ins Leben gerufen, das in Zusammenarbeit mit DEKRA Automobil durchgeführt wurde. Ziel ist es, alle Arbeitsmittel des Unternehmens systematisch auf ihre Konformität mit dem Stand der Technik zu überprüfen. Der Ansatz folgt einem klassischen Ist-Soll-Abgleich: Bestehende technische Abweichungen werden identifiziert, notwendige Nachrüstungsmaßnahmen erarbeitet und direkt mit der Gefährdungsbeurteilung gemäß § 3 BetrSichV kombiniert.
Die Ergebnisse dieser Maßnahme waren übrigens alarmierend:
Fast 50 Prozent der überprüften Arbeitsmittel entsprachen nicht mehr den aktuellen technischen Anforderungen und mussten nachgerüstet werden.
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