Gut betreut im mobilen Arbeiten
Mobiles Arbeiten bietet viele Vorteile, birgt jedoch auch Herausforderungen, die durch gezielte Maßnahmen adressiert werden können. Mit einer Kombination aus rechtlichen Regelungen, praktischen Lösungen und Schulungsangeboten können Unternehmen ihre gesetzlichen Verpflichtungen erfüllen und die Arbeitsbedingungen ihrer Beschäftigten nachhaltig verbessern.
Das mobile Arbeiten, auch als Homeoffice bezeichnet, hat spätestens mit der Coronapandemie eine große Verbreitung in deutschen Unternehmen gefunden. Auch im Jahr 2025 bleibt das Thema von zentraler Bedeutung.
Gemäß dem Statistischen Bundesamt hat zuletzt knapp ein Viertel der Erwerbstätigen in Deutschland von zu Hause aus gearbeitet. Eine repräsentative Umfrage von forsa im Auftrag von DEKRA ergab, dass 39 Prozent der befragten Angestellten aktuell überwiegend oder ausschließlich im Homeoffice arbeiten. Unter denjenigen, die in einem Büro beschäftigt sind, liegt der Anteil der zumindest zeitweise im Homeoffice Arbeitenden sogar bei 67 Prozent.
Herausforderung mobiles Arbeiten
Die Arbeit im Homeoffice ist jedoch nicht frei von Problemen. Rund 21 Prozent der Befragten berichten von Störungen durch die Wohnsituation oder den Alltag, zum Beispiel durch anwesende Familienmitglieder, Nachbarn oder Außengeräusche. Ebenso viele klagen über gesundheitliche Probleme aufgrund eines mangelhaften, nicht ergonomischen Arbeitsplatzes, was zu Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen führen kann. Darüber hinaus geben 20 Prozent der Beschäftigten an, durch die Arbeit im Homeoffice längere oder untypische Arbeitszeiten zu haben, etwa am Abend oder an Wochenenden.
Verpflichtungen und praktische Lösungen
Ein mobiler Arbeitsplatz ist kein rechtsfreier Raum. Arbeitgeber sind verpflichtet, eine Gefährdungsbeurteilung durchzuführen und ihre Mitarbeitenden auch dafür regelmäßig zu unterweisen. Dies setzt jedoch voraus, dass die Arbeitsbedingungen in den privaten Räumlichkeiten bekannt sind. Dafür bedarf es zur Besichtigung der Arbeitsstätte einer Einwilligung der Mitarbeitenden.
Eine Lösung könnte in betrieblichen Vereinbarungen bestehen, die eine einmalige Besichtigung durch Fachkräfte für Arbeitssicherheit ermöglichen. Alternativ bietet sich eine aussagekräftige Fotodokumentation der Arbeitsstätte an. Diese sollte vorab gemeinsam mit der Fachkraft für Arbeitssicherheit definiert werden, um eine klare Bewertungsgrundlage zu schaffen. Digitale Lösungen wie die von DEKRA Neo angebotenen Tools können ebenfalls zur Durchführung von Gefährdungsbeurteilungen herangezogen werden.
Schulungen und Gesundheitsförderung
Neben der rechtlichen Absicherung können gezielte Schulungen zur ergonomischen Gestaltung des Homeoffice-Arbeitsplatzes und zu gesundheitsfördernden Arbeitsweisen dazu beitragen, gesundheitliche Beschwerden zu minimieren. Angebote wie das DEKRA Safety Web unterstützen Arbeitgeber dabei, sowohl gesetzliche Vorgaben einzuhalten als auch das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden zu fördern.
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