DEKRA Arbeitsmarktreport 2023
Elektroniker: Energiekrise heizt Nachfrage an
Elektronikerinnen und Elektroniker gehören seit mehr als zehn Jahren zu den zehn gefragtesten Fachkräften. Ihr Einsatzgebiet ist breit: Sie werden sowohl in der Industrie als auch im Handwerk benötigt. Auf dem Weg zur Klimaneutralität Deutschlands spielen sie eine wichtige Rolle – und drohen zugleich zu einem limitierenden Faktor zu werden. Elektrofachkräfte mit Interesse an „grünen“ Technologien finden auch im Bauwesen viele interessante Positionen, wie die vertiefende Analyse von 350 Stellenangeboten für den DEKRA Arbeitsmarktreport 2023 (DEKRA AMR) zeigt. Angesichts der Engpässe sind Arbeitgeber flexibel, was ihre Spezialisierung anbelangt und bieten den Fachkräften Perspektiven zur Weiterentwicklung. Aber es ist kein Beruf für Eigenbrötler: Unternehmen suchen Mitarbeitende, die es gewohnt sind, ihre Aufgaben eingebunden in ein Team selbstständig zu erledigen.
- Elektrofachkräfte seit 3 Jahren Spitzenreiter im Top10-Ranking aller Berufe
- Bauwesen sucht verstärkt Fachkräfte zur Umsetzung der Energiewende
- Kein Beruf für Eigenbrötler beim Blick auf Soft Skills
- Weiterentwicklungsmöglichkeiten ganz oben auf der Liste der Benefits
- Haupteinsatzfelder: Bau, Maschinen-/Fahrzeugbau, Energieversorgung
Die gesuchten Kandidatinnen und Kandidaten sollen am häufigsten operative Tätigkeiten übernehmen. Zu ihrem Alltag gehört es oft, bestehende Systeme und Geräte zu warten oder zu reparieren. Diese Arbeiten müssen sie sorgfältig dokumentieren, da bestimmte Inspektions- und Wartungsintervalle gesetzlich vorgegeben sind. Vier von zehn der gesuchten Fachkräfte installieren technische Anlagen und Systeme. Ein Drittel der Stellenangebote richtet sich an erfahrene Jobsuchende, die diese abnehmen und in Betrieb nehmen können. Ein Teil der Stellenbeschreibungen enthält auch nicht-technische Tätigkeiten, so beinhalten sie öfters Kundengespräche als Aufgabe.
Im Umgang mit elektrischer Spannung und Strom ist eine Berufsausbildung selbstverständlich; die meisten Arbeitgeber gehen in den Anforderungsprofilen auch darauf ein (92,6 %). Oft beschränken sie sich erst gar nicht auf eine bestimmte Spezialisierung oder nennen verschiedene Möglichkeiten, die für die Stelle infrage kommen. Am häufigsten suchen sie sehr allgemein nach „Elektroniker/-innen“ (46,0 %). Daneben werden die Spezialisierungen Elektroniker für Energie- und Gebäudetechnik und Mechatroniker des Öfteren genannt (20,0 bzw. 19,7 %).
Die Ausbildung und entsprechende Erfahrung scheinen meistens auszureichen. Ein Führerschein der Klasse B ist die am häufigsten erwähnte Zusatzqualifikation (50,0 %). Nur in drei von zehn Fällen erwähnen Arbeitgeber Sprachkenntnisse – meistens wünschen sie, dass ihre zukünftigen Mitarbeitenden Deutsch in Wort und Schrift beherrschen (24,0 %). Englischkenntnisse sind nur für 25 Positionen erforderlich. Dies ist vermutlich im späteren Einsatzbereich begründet: Fast jede zweite Fachkraft arbeitet später im Bauwesen, wo gute Deutschkenntnisse wichtiger sind als Fremdsprachen.
Oft sprechen Arbeitgeber persönliche Eigenschaften an, mit denen die zukünftigen Beschäftigten ins Team passen. Ihnen ist es besonders wichtig, dass Mitarbeitende es gewohnt sind, ihre Aufgaben eingebunden in ein Team selbstständig zu erledigen. Sie sollten außerdem mitdenken und eigeninitiativ sein. Eine zuverlässige und genaue Arbeitsweise ist im Umgang mit elektrischer Spannung selbstverständlich. Dennoch weist jeder fünfte Arbeitgeber noch einmal darauf hin, dass er besonderen Wert darauf legt.
Überraschend viele Unternehmen locken die raren Fachkräfte mit Entwicklungsaussichten im Betrieb: Weiterbildungs- und Zertifizierungsangebote stehen ganz oben auf der Liste der Zusatzleistungen (43,1 %). Ein Angebot, von dem beide Seiten profitieren: Wer fachlich up-to-date ist und mit Zusatzqualifikationen glänzt, hat am Arbeitsmarkt quasi freie Auswahl. Gleichzeitig sind Arbeitgeber auf qualifiziertes Personal angewiesen. Eventuell möchten sie mit Weiterbildungsangeboten auch Jobsuchende zur Bewerbung animieren, die unsicher sind, weil sie nicht alle Anforderungen erfüllen.
Im Kernerhebungszeitraum vom 20. bis 26. Februar 2023 wurden Stellenanzeigen in zwei Online-Jobbörsen sowie elf deutschen Tageszeitungen ausgewertet. Der Report beinhaltet eine/n …
DEKRA Akademie GmbH
Diotima Neuner-Jehle
Telefon +49 711.7861-3612
E-Mail diotima.neuner-jehle@dekra.com