Energiewende: Mit Sicherheit in eine CO2-neutrale Zukunft
Author: Matthias Gaul
Die Transformation hin zu einer nachhaltigen und zugleich sicheren Energiewirtschaft erfordert unabhängige Prüf- und Gutachterdienstleistungen.
Am Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wie Öl, Gas oder Kohle führt kein Weg mehr vorbei, erneuerbare Energien werden unverzichtbar. „Photovoltaik-, Windenergie- und Biogasanlagen ebenso wie Elektromobilität und Wasserstofftechnik bringen die Energiewende maßgeblich voran“, bekräftigt Philip Sulz, Leiter „Erneuerbare Energien“ bei der DEKRA Automobil GmbH.
Energiewende: Sektorenkopplung im Fokus
Ein ganz wesentlicher Faktor für das Gelingen der Energiewende sei dabei die sogenannte Sektorenkopplung. Die Sektoren Strom, Wärme, Industrie und Verkehr werden nicht mehr unabhängig voneinander betrachtet, sondern miteinander vernetzt, um so das Potenzial der erneuerbaren Energien voll auszuschöpfen. Etwa in der Form, dass grüner Strom mit Hilfe von Power-to-X-Technologien je nach Bedarf in einen flüssigen Kraftstoff (Power-to-Liquid), in Wärme oder Kälte (Power-to-Heat/-Cold) oder in ein Gas (Power-to-Gas) umgewandelt wird.
Was den Anteil erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr anbelangt, hat sich in den letzten Jahren unter anderem in Deutschland einiges getan. Nach Angaben der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) beim Umweltbundesamt gibt es allerdings große Unterschiede zwischen den einzelnen Sektoren: Während sich der Anteil der erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch in den letzten zehn Jahren verdoppelte und im Jahr 2023 bei 51,8 Prozent lag, stiegen die Anteile in den Bereichen Wärme (18,8 Prozent) und Verkehr (7,3 Prozent) vergleichsweise langsam. Die Windenergie leistete dabei mit einem Ertrag von 142,1 Milliarden kWh den größten Beitrag. Zum Vergleich: Dem Statistikportal Our World in Data zufolge lag der Anteil der erneuerbaren Energien am Strommix 2023 in Frankreich bei etwa 26 Prozent, in Italien bei knapp 44 Prozent, in Portugal bei etwa 73 Prozent.
Ganzheitliches Service-Portfolio für nachhaltige Zukunftsenergien
In Deutschland sollen laut Plänen der Bundesregierung bis 2030 erneuerbare Energien mindestens 80 Prozent des Strombedarfs decken. Das bedingt wiederum einen Ausbau der entsprechenden Anlagen und Systeme, nicht zuletzt aber auch der Speicherkapazitäten. Schließlich stehen beispielsweise die Sonnen- und Windenergie hierzulande nicht jederzeit zur Verfügung. Damit auch bei bewölktem Himmel und Windflaute über einen längeren Zeitraum hinweg die Versorgung gewährleistet ist, muss die Energie an sonnen- oder windreichen Tagen gespeichert werden. An Optionen mangelt es nicht, die Palette reicht hierbei vom Pumpspeicherkraftwerk über flexible Biogasanlagen bis hin zu Großbatterien oder der Energiespeicherung in Form von grünem Wasserstoff. Als Alternative bieten sich auch virtuelle Kraftwerke an. Dahinter verbirgt sich der Zusammenschluss von Stromproduzenten wie Windenergieanlagen, Biogasanlagen, Photovoltaikanlagen, Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen oder Wasserkraftanlagen. Ein zentrales Leitsystem koordiniert dabei die verschiedenen Einheiten und sorgt flexibel für den Ausgleich von schwankendem Energieangebot und der sich stetig verändernden Energienachfrage.
Sicherheit der Anlagen und Systeme gewährleisten
Ein weiterer Aspekt ist dabei aber nicht zu vernachlässigen: „Für die gesellschaftliche Akzeptanz müssen nicht nur die Leistungsfähigkeit, Wirtschaftlichkeit und Praktikabilität, sondern vor allem auch die Sicherheit der Anlagen und Systeme gewährleistet sein“, gibt DEKRA Manager Philip Sulz zu bedenken. Und genau hierfür sorgt DEKRA als Innovationstreiber der TIC-Branche (TIC = Testing, Inspection, Certification) mit umfangreicher technischer Expertise sowie unabhängigen Prüf- und Gutachterdienstleistungen. Von der Planung über die Zulassung bis zur wiederkehrenden Prüfung.
Die Expertise von DEKRA deckt technologieoffen die gesamte Wertschöpfungskette ab: von der klimafreundlichen Energieerzeugung über den Energietransport bis zur Anwendung. Auch Arbeitsschutz- und Brandschutzexperten kommen zum Einsatz. Die Sachverständigen von DEKRA prüfen On- und Offshore-Windenergie- ebenso wie Photovoltaik- und Biogasanlagen und checken außerdem die Pipelines sowie die gesamte Gasinfrastruktur. Bei der Elektromobilität schließlich übernehmen sie die Typprüfung von Systemen und Fahrzeugen, die Begutachtung von Einzelfahrzeugen und Prototypen sowie Batterietests. Darüber hinaus gewährleisten die DEKRA Experten mit Gutachten, Abnahmen und wiederkehrenden Prüfungen die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Ladelösungen für Nutz- und Privatfahrzeuge.
„Sichere Prozesse und Anlagen sind auch für die Nutzung von grünem Wasserstoff unabdingbar“, betont Philip Sulz. DEKRA nimmt in diesem Zusammenhang die bestehende Infrastruktur wie etwa Rohrleitungen, neue Pipelines, Gasarmaturen und die für den Wasserstoffeinsatz ertüchtigten Gastanks unter die Lupe. Zudem prüft DEKRA die für die Zerlegung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff notwendigen Elektrolyse-Anlagen, bestätigt die Qualität des Wasserstoffs und zertifiziert die entsprechenden Wasserstoff-Abfüllanlagen und -Transportbehälter.