Hoher Mehrwert - Fahrerassistenzsysteme im Gebrauchtwagenhandel

DEKRA Expertentipp

Fahrerassistenzsysteme wirken sich positiv auf die Wertentwicklung von Gebrauchtwagen aus. Dafür muss deren Nutzen den Verbrauchern aber noch besser „verkauft“ werden.

In den letzten Jahren haben neue Technologien zu einer wahren Innovationsflut in Sachen Fahrerassistenzsysteme (FAS) geführt – ob Spurhalteassistent, adaptiver Fernlichtassistent, Abstandsregeltempomat, Fußgänger-Erkennungssystem, Totwinkelwarner, Verkehrszeichenerkennung und viele mehr. Das Problem: Laut einer von Eurotax Schwacke veröffentlichten Studie kennen nach wie vor viele Verbraucher die verfügbaren FAS und ihre Funktionen nicht. Insofern gilt es, die damit verbundenen Vorteile in puncto Sicherheit und Komfort noch mehr ins öffentliche Bewusstsein zu rücken – zumal diese Technologien den Weg zum teil-, hoch- und vollautomatisierten Fahrzeug bereiten und dazu beitragen können, Unfälle durch Fahrfehler zu vermeiden.

Gängige FAS erhöhen den Verkaufswert

Etablierte FAS hingegen werden nicht nur beim Neuwagen-, sondern auch beim Gebrauchtwagenkauf immer häufiger nachgefragt. Vor allem in Ober- oder Mittelklassefahrzeugen darf heute das Navigationssystem nicht mehr fehlen, aber auch intelligente Lichtsysteme oder eine Geschwindigkeitsregelanlage erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Besagte Nachfrage macht sich beim Verkaufswert bemerkbar. Gebrauchtfahrzeuge, bei denen ein gängiges FAS fehlt, erzielen meist einen geringeren Verkaufspreis als andere Fahrzeuge. Die genannten neuartigen Automatisierungslösungen wirken sich im Verhältnis zum damit verbundenen höheren Anschaffungspreis bislang noch eher gering auf den Verkaufswert aus. Das dürfte sich jedoch ändern, wenn die Systeme günstiger werden oder sogar zur Serienausstattung zahlreicher Fahrzeuge gehören.

Gute Ausstattung = weniger Standtage = mehr Ertrag

Im Hinblick auf Kundenzufriedenheit und Kundenbindung tun Hersteller wie Autohäuser gut daran, verstärkt die FAS zu bewerben

Etwa in der Form, dass Vorführwagen mit entsprechenden Systemen ausgestattet sind, um diese den Kunden in der Fahrpraxis zeigen zu können. Auch Dienstwagen, die nach einiger Zeit häufig als Gebrauchtwagen wieder beim Händler zum Verkauf stehen, gewinnen durch FAS an Attraktivität. Und der Kunde, der seinen „Gebrauchten“ eines Tages selbst wieder veräußert, wird sich ebenfalls über einen höheren Verkaufserlös freuen. Denn die Erfahrung zeigt es immer wieder aufs Neue: Gute Ausstattung bedeutet weniger Standtage und damit ein Mehr an Umschlagshäufigkeit, Liquidität und Ertrag.
Aufgepasst: Auch die elektronischen FAS unterliegen dem Verschleiß. Ist ein entsprechend ausgestattetes Fahrzeug in die Jahre gekommen, drohen damit auch höhere Instandhaltungskosten. Die Angst hiervor kann sich unter Umständen negativ auf die Nachfrage auswirken – mit dem Ergebnis, dass die Gebrauchtwagenkäufer dann eher zu jüngeren Fahrzeugen tendieren.