Spektakulär übernachten dank kreativer Hotelplaner

Author: Thorsten Rienth

19. Apr. 2023 Innovation

Hier kommt ein knappes Dutzend Resorts und Hotels mit extravaganten Alleinstellungsmerkmalen: mit einem Schlafzimmer unter Wasser. Mit Giraffen, die morgens ihre Hälse durchs Fenster strecken, oder einem Infinity-Pool auf 190 Meter Höhe.

Die besten Suiten haben Hotelplaner meist ganz oben verortet. Dort wo die Aussicht am besten ist. Die Wörtchen „ganz oben“ lassen sich aber auch geografisch interpretieren, und zwar in Form der „North Pole Igloos“. Dieses Hotelkonzept besteht aus zehn beheizten, gläsernen sowie mobilen Iglus, die abhängig von der Witterung an sicheren Standorten auf dem arktischen Eis aufgestellt werden. Mit etwas Glück lassen sich aus dem kuscheligen Bett durchs Glasdach Nordlichter beobachten. Direkt am Nordpol funktioniert das Konzept jedoch nur in einem Monat im Jahr. Dem finnischen Hotelbetreiber ist eine sichere Anreise lediglich im April möglich.
Vor der Insel Pemba: Unter Wasser schlafen mit Mantas
Reisende mit Hang zum Besonderen könnten auch etwas weiter südlich glücklich werden. Zum Beispiel in der finnischen Hauptstadt Helsinki: Bei den Backsteinmauern, durch die der imposante Eingang ins „Best Western Premier Hotel Katajanokka“ führt, handelt es sich nämlich um Gefängnismauern. Richtig gelesen: Die Planer haben eine ehemalige Haftanstalt in ein Vier-Sterne-Hotel umgestaltet. Im Inneren sind mehrere historische Elemente wie der kreuzförmige Grundriss und die eisernen Treppenaufgänge erhalten. Die Einzel- und Doppelzimmer bestehen aus zusammengelegten Gefängniszellen. Paare können sich in der früheren Gefängniskirche trauen lassen.
Als Juwel in klassischem Sinne geht die kleine Insel Pemba nördlich von Sansibar durch: im Wind rauschende Palmen, duftende Nelkenbäume, mondweißer Sandstrand und türkisblaues Wasser. Abgeschieden an einem traumhaften Strandabschnitt liegt mit dem Manta Resort ein Geheimtipp für Wassersport- und Tauchfans – oder Leute, die viel Geld für eine ganz besondere Perspektive auszugeben bereit sind: Und zwar für das laut Hotelbetreiber einzige Unterwasserzimmer Afrikas. Das Schlafzimmer mit Doppelbett bietet mit seinen Glasfronten spektakuläre Ein- und Ausblicke in die fischreiche Unterwasserwelt Ostafrikas, in der auch zahlreiche Mantas leben.
In Pjöngjang wird seit über 30 Jahren am Ryugyŏng-Hotel gebaut
Ein Wolkenkratzer aus drei im Winkel von 75 Grad ansteigenden Flügeln, die sich nach 105 Etagen und in 330 Meter Höhe zur Spitze eines Hotelprojekts mit eher skurriler Entstehungsgeschichte vereinigen: Die Rede ist vom Ryugyŏng-Hotel in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Ursprünglich sollte die Herberge zu den 13. Weltfestspielen der Jugend und Studenten im Sommer 1989 eröffnen. Wegen Materialengpässen verschob sich die Fertigstellung allerdings wieder und wieder. Auch die zwischenzeitlich für das Jahr 2012 – dem 100. Geburtstag des Staatsgründers Kim Il-sung – geplante Eröffnung scheiterte. Seit dem Jahr 2011 ist die Fassade angebracht, sieben Jahre später folgte eine LED-Beleuchtung. Ein Eröffnungstermin steht trotzdem noch nicht fest.
Ortswechsel nach Müggelheim bei Berlin ins Down Town Motel. Wer dort absteigt, macht dies in liebevoll eingerichteten Zimmern die Namen tragen, wie „Route66“ und mit allerhand Souvenirs aus den USA ausgestattet sind. Klar, dass auch das „American Diner & Restaurant“ nicht fehlen darf. Auf dem Parkplatz des Themenhotels stehen meist einige amerikanische Autos. In der Werkstatt nämlich reparieren und verkaufen die Hotelbetreiber Fahrzeuge vom Hot Rod bis zum Cadillac.
„Eh‘häusl“: Das kleinste Hotel der Welt steht im bayrischen Amberg
Apropos USA: Dort soll dem zuständigen Planungsbüro zufolge in Richtung Jahresende mit dem Populus Hotel Denver das erste klimapositive Hotel des Landes eröffnen. Durch Baumpflanzungen auf über 5.000 Hektar Fläche will das Büro mehr CO2 kompensieren, als durch Bau und Betrieb emittiert werden. Der Einsatz von kohlenstoffarmen Betonmischungen sowie Materialien mit hohem Recyclinganteil, so heißt es, würde ebenfalls zur positiven Klimabilanz beitragen. Die begrünte Dachterrasse mit Blick auf die Rocky Mountains ist übrigens inklusive.
Ausblick ist auch das Stichwort beim Hotel Marina Bay Sands in Singapur. Dessen drei Hoteltürme verbindet ein 1,2 Hektar großer „Sky Park“ mit dem spektakulären Highlight eines 1,4-Millionen-Liter-Infinity-Pools. Aus dem 146 Meter langen Becken in 190 Meter Höhe lässt sich die Metropole aus einmaliger Perspektive erleben. Zugang haben allerdings nur Gäste des Hauses. Ebenfalls aus miteinander verbundenen Türmen besteht das First World Hotel in den Genting Highlands im Nachbarland Malaysia. Die 7.251 Zimmer bescheren ihm den Weltrekord des größten Hotels. Den Kontrapunkt in Form des kleinsten Hotels der Welt setzt das Hotel Brunner Amberg in Nordbayern. Das als „Eh’häusl“ bekannte Hotel besteht aus nur einem einzigen Zimmer mit einer Breite von 2,5 Metern.
Giraffe Manor: Tierischer Gutenmorgengruß durchs Fenster
Wie wäre es, morgens mal von einer Giraffe geweckt zu werden? Wer am Stadtrand von Nairobi (Kenia) im Giraffe Manor nächtigt, wird allmorgendlich von sich frei in der Gartenanlage bewegenden Giraffen begrüßt. Bevor sie sich wieder in die umliegenden Wälder zurückziehen, strecken sie ihre Hälse durch die Fenster, um kleine Leckerbissen zu ergattern. Auch davon abgesehen ist das Hotel in einem alten Herrenhaus einen Besuch wert. Errichtet im Jahr 1930 erinnern Fassade, Inneneinrichtung und Terrasse an die Zeiten der ersten Safaris in Ostafrika.
Eine besondere Perspektive gibt es zudem im argentinischen Iguazú, beispielsweise aus den oberen Stockwerken des Amérian Portal del Iguazú. Das Hotel liegt direkt im Dreiländereck von Paraguay, Brasilien und Argentinien – jeweils gut 100 Meter sind es zu den Grenzflüssen Rio Paraná und Iguazú River, die dort im rechten Winkel aufeinandertreffen. Mit einem Reisepass aus der Europäischen Union lässt es sich zwischen den drei Ländern unkompliziert hin- und herwechseln. Zum Beispiel über die Brücke der Freundschaft, die Ciutad del Este in Paraguay mit Foz do Iguazú in Brasilien verbindet.
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