Daher weht der Wind

07. Nov. 2023
Noch immer ist der Weg zu einer neuen Windkraftanlage mehr ein Langstreckenlauf, denn ein Sprint. Bis zu fünf Jahre dauert es beispielsweise in Deutschland bisweilen von der Idee bis zur Umsetzung und das, obwohl Deutschland bei der Kapazität der installierten Leistung pro Kopf an dritter Stelle nach China und den USA steht. Andere Länder machen vor, wie es schneller geht. Viele Stakeholder müssen ins Boot geholt werden. Zahlreiche Gesetze, Normen und lokale Vorschriften gilt es zu beachte. In den meisten Ländern müssen Immissionsschutz, Nähe zu Anrainern, EUV-konforme Auslegung, Naturschutz beim Planen von Windparks berücksichtigt werden. Das gilt weltweit, zwar in unterschiedlichen Ausprägungen, aber immer als mögliche Stolpersteine. Antragsteller müssen außer detaillierten Angaben zur Bauplanung und zu den geplanten elektrischen Anlagen Gutachten zu Schallentwicklung, Schattenwurf, Sichtbarkeit und Auswirkungen auf das Landschaftsbild sowie zu ökologischen Einflüssen des Projekts vorlegen.
DEKRA begleitet Bauherren, Netzbetreiber und Kommunen auf diesem Weg. Und navigiert durch die komplexen Anforderungen. DEKRA bietet ein umfangreiches Angebot an Nachhaltigkeitsdienstleistungen mit dem Fokus auf die Themenfelder Energiewende, Kreislaufwirtschaft und ESG (Environmental, Social, Governance). Außerdem entwickelt DEKRA Dienstleistungen, die Unternehmen, Finanzdienstleister und Investoren in der Umsetzung und Überprüfung von Nachhaltigkeitsstrategien unterstützen.
In jeder Phase
In punkto Windenergie bietet DEKRA in vielen Ländern wie Spanien, Frankreich, Deutschland, Schweden, Finnland, Litauen oder China Full-Service und erstellt als weltweit anerkanntes TIC-Unternehmen (Testing, Inspection und Certification) valide Gutachten, die in jedem Prozessschritt alle Maßnahmen protokollieren und jeder Überprüfung Stand halten.
  • In der Planungs- und Konzeptionierungsphase begleitet DEKRA alle Stakeholder. Beispielsweise mit Risikoanalysen, notifizierten Test- und Messstellen sowie Beratung rund um Umweltschutz, Nachhaltigkeit, Arbeitsschutz und Betriebssicherheit. Allesamt Grundlagen für ein solides Fundament.
  • In der Bauphase ist DEKRA der Begleiter rund um Umweltschutz, Sicherheit, Qualität. Elektrische, statische und mechanische Prüfungen zählen genauso dazu wie die Beratung zur sicheren Baustellenkoordination. Damit Sicherheit in jeder Phase höchste Priorität hat.
  • Läuft der Betrieb, ist DEKRA weiter zur Stelle. Wiederkehrende Prüfungen als weltweit anerkanntes TIC-Unternehmen sowie Gutachten rund um alle Komponenten stehen im Mittelpunkt. Auch am Ende der Garantie (EOW – End Of Warranty) sichern Gutachten und Prüfungen die volle Funktionsfähigkeit für einen langlebigen Erhalt der Anlage.
  • Auch der Schutz der Mitarbeiter steht im Fokus von DEKRA. Schulungen rund um Brandschutz und Explosionssicherheit oder die Wahl der Persönlichen Schutzausrüstung (PSA) sind Elemente der Leistung. Es gilt: Safety first.
  • Und selbst beim Ablauf der Garantie bleibt DEKRA an Bord. Mit Gutachten für den Weiterbetrieb, Ingenieursleistungen und Messtechniken rund um Schwingungen oder Blattwinkel, ergänzt durch endoskopische Untersuchungen kritischer Bauteile. Damit vom Fundament bis zu den Rotorblattspitzen alles in Ordnung ist.
Wahre Effizienztitanen
Windkraftanlagen sind wahre Effizienztitanen. Sie sind bautechnisch innerhalb weniger Monate mit geringem Material- und Energieaufwand zu realisieren. Schon nach kurzer Laufzeit hat ein Windrad die Energie, die für seine Produktion benötigt wurde, wieder „eingespielt“. Dieser Zeitraum wird als „energetische Amortisationszeit“ bezeichnet. Eine Windturbine an Land braucht zwischen drei und sieben Monaten für die energetische Amortisation. Offshore-Anlagen mit mehreren Megawatt Leistung benötigen vier bis fünf Monate, um die bei Produktion und Aufstellung verbrauchte Energie wieder einzubringen. Danach liefert jede Betriebsstunde „netto“ sauberen Strom – durchschnittlich mindestens 20 Jahre lang. Eine Windkraftanlage kann während ihrer gesamten Lebenszeit daher je nach Bauweise 40- bis 70-mal mehr Energie bereitstellen, als für ihre Herstellung, Nutzung und Entsorgung aufgewandt wurde.
Ein halbes Jahrhundert
Windenergieanlagen werden in der Regel für eine Lebensdauer von 25 Jahren ausgelegt und auf Basis einer Typenprüfung genehmigt. Um nach dem Erreichen dieses Alters nicht den Betrieb einstellen zu müssen, muss in vielen Ländern ein Gutachten den sicheren Weiterbetrieb der Anlage attestieren. In Ländern wie Schweden, Deutschland oder Frankreich verfügt DEKRA über die entsprechende Akkreditierung, um die erforderlichen Prüfungen vorzunehmen.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DEKRA checken standsicherheitsrelevante Bauteile, lastabtragende Komponenten, Funktionsfähigkeit der Sicherheitseinrichtungen, Anlagensteuerung und Bremssysteme. Dabei bedienen sie sich der praktischen und analytischen Methode. Die praktische Methode befasst sich mit der Inspektion der Anlage, einer Schwachstellenanalyse sowie der Prüfung sämtlicher sicherheitsrelevanter Komponenten. Bei der analytischen Methode wird die Restlebensdauer anhand der anlagenspezifischen Berechnung oder durch Simulationen ermittelt. Dabei erhält der Betreiber eine Aussage bezüglich der Zuverlässigkeit und Wirtschaftlichkeit. Eine Dokumentenprüfung ermöglicht darüber hinaus auch den Nachweis einer geringeren Betriebsbeanspruchung.
Außer der Prüfung für den Weiterbetrieb unterstützen die Expertinnen und Experten von DEKRA Windanlagenhersteller und -betreiber über die gesamte Wertschöpfungskette mit wiederkehrenden Prüfungen, Gewährleistungsabnahmen, zustandsorientierten Prüfungen, Schaden- und Gerichtsgutachten, Material- und Werkstoffprüfungen, Schwingungsmessungen, Schallmessungen sowie Prognosen, Prüfungen und Gutachten sowie Technical Due Diligence.