DEKRA Chemikalienexperten warnen Importeure und Shops
Neue Regeln für Verbraucherprodukte
Vom 1. März 2022 an gelten neue Beschränkungen für Stoffe in Verbraucherprodukten, die als krebserzeugend, erbgutverändernd oder fortpflanzungsgefährdend (CMR) gelten. In der REACH-Verordnung wurden die Einträge 28, 29 und 30 des Anhang XVII um weitere CMR-Stoffe ergänzt. Das betrifft auch sehr verbreitete Stoffe wie zum Beispiel das Lack-Additiv Butanonoxim und den Duftstoff Lilial, der in vielen Produkten von Kosmetik über Raumduft bis hin zu Haushaltsreinigern zu finden ist.
Ab dem 1. März 2022 dürfen diese CMR-Stoffe und auch Gemische mit ihnen nicht mehr an die breite Öffentlichkeit abgegeben werden, erinnern die Chemikalienexperten von DEKRA. Dies ist zum Beispiel für Internetshops besonders relevant. Lediglich die gewerbliche Verwendung ist noch zulässig. DEKRA empfiehlt Importeuren und Händlern von chemischen Verbraucherprodukten die Rezepturen ihrer Produkte zu prüfen. Durch die EU-Verordnung Nr. 2021/2204 wurden die Anlagen 2, 4 und 6 zur Anhang XVII der REACH-Verordnung um 29 Stoffe ergänzt. Darunter befinden sich auch sehr verbreitete Stoffe wie
- 1,4-Dioxan (inertes Lösungsmittel),
- Butanonoxim (Antihautmittel für Farben und Lacke),
- Dioctylzinndilaurat (Additiv bei der Gummireifenherstellung sowie als
- Katalysator bei der Kunststoffherstellung),
- Zink-Pyrithion (in Shampoos gegen Schuppenflechte),
- Lilial (Duftstoff der charakteristisch nach Maiglöckchen riecht).
Die Abgabe an die breite Öffentlichkeit von solchen CMR-Stoffen oder Gemischen, in denen die Konzentration des Stoffs über einem bestimmten Grenzwert liegen, stellt einen Straftatbestand dar. Die Beschränkungen treten für die meisten Stoffe zum 1. März 2022 in Kraft, für die restlichen am 17. Dezember 2022.