Reflektorentests an Fahrradreifen

DEKRA Expertentipp

Ein wichtiger Aspekt für die passive Sicherheit von Zweirädern im Straßenverkehr ist die gute Erkennbarkeit bei Dämmerung oder Nacht.

Neben den regulären Beleuchtungseinrichtungen spielen auch so genannte Reflexionsstreifen an den Reifen eine wichtige Rolle. Diese müssen die ECE-Norm Nr. 88 erfüllen, damit sie für den Einsatz auf öffentlichen Straßen zugelassen sind.

Die entsprechenden Tests bietet DEKRA in seinem akkreditierten Labor in Arnheim (Niederlande) an. Diese umfassen verschiedene Bereiche, von der Kennzeichnung des Reifens über die allgemeinen Spezifikationen bis hin zur Widerstandsfähigkeit des Reflexionsstreifens gegen äußere Einflüsse und vor allem dessen Rückstrahlfähigkeit.
Die Tests laufen im allgemeinen wie folgt ab: Nach dem Feststellen der vorschriftsmäßigen Kennzeichnung, dazu gehören Herstellerbezeichnung, empfohlener Fülldruck und Platz für die Testmarke, kontrollieren die Ingenieure die allgemeinen Spezifikationen wie die Hitzebeständigkeit oder die Wartungsmöglichkeiten. Das Reflexionsmaterial muss dabei unlösbar als nicht unterbrochener Kreisring auf dem Reifen angebracht sein. Es folgen Tests zur Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse, etwa Stoßfestigkeit, Beständigkeit gegen Öle, Kraftstoffe und natürlich Wasser.
Konditioniert werden die Reifen unter anderem in Klimakammern, wo sie Temperaturen von bis zu 65° C und -20° C ausgesetzt sind. Impact-Versuche mit genormten Prüfkörpern und definierten Kräften sind ebenfalls Teil der Testprogramme. Um die entscheidend wichtige Funktion, die Rückstrahlfähigkeit unter verschiedensten Bedingungen zuverlässig bestimmen zu können, verwenden die Testingenieure unter anderem ein Goniometer, womit das drehbar gelagerte Rad unter verschiedenen Winkeln von beiden Seiten geprüft werden kann. Dabei wird auch das Verhältnis zwischen den niedrigsten und höchsten Werten ermittelt, ebenfalls die Lage des Reflexionsstreifens an der Reifenflanke. Liegt der Streifen zu nahe am Felgenrand also zu weit weg von der Horizontalachse, erzeugt er in Schräglage nicht mehr das vorgeschriebene Reflexionsbild.