Transformation als Mega-Aufgabe
Digitalisierung

Transformation als Mega-Aufgabe

Eine Flut von E-Mails, Chatnachrichten, Tabellen und PDFs erreicht täglich die betrieblichen Akteure. Darunter sind viele Informationen, die die Adressaten nach eigener Einschätzung gar nicht betreffen. Heute wird dies oft als Stand der Technik oder sogar Best Practice angesehen. Dabei kann es durch diese parallele, zeitversetzte und passive Kommunikation zu sicherheitskritischen Situationen durch Übersehen, Zeitverzug, Vergessen und Missverständnisse kommen.

Ein wichtiger Fokus der digitalen Transformation im Management von Gesundheitsschutz, Arbeitssicherheit und Umweltschutz (HSE) muss daher auf einem Umdenken und Verändern solcher Vorgehensweisen und Technologie liegen. Personen sind zum Beispiel heute in der Lage, sicherheitsrelevante Daten und Informationen zu erfassen und zu bewerten, bevor sie überhaupt persönlich anwesend sind. Damit können wichtige Akteure wie Prüfer oder Berater gezielter und effektiver eingesetzt werden. Wichtig ist dabei die Erkenntnis, dass traditionelle Software-Systeme im HSE-Bereich diese Leistung nicht erbringen können, da sie retrospektiv arbeiten oder auf „Compliance“ ausgerichtet sind.
Wir haben inzwischen Verfahren und Technologien etabliert, die Führungskräfte, Experten und Beschäftigte proaktiv in ihren Routinetätigkeiten oder auch seltenen Arbeiten sicher und nutzerfreundlich anleiten und ihnen Hilfestellungen, Sensordaten oder Warnungen in Echtzeit bereitstellen. Es entfällt dabei also ein erheblicher Arbeitsaufwand, der zu Unterbrechungen und Rückfragen führt.
Auch die Verarbeitung zum Beispiel von To-dos oder die sonst übliche Nachbearbeitung und Berichtserstellung kann über Technologie automatisiert werden und macht das Versenden der heute üblichen „PDF-Berichte“ überflüssig. Betriebe haben ihr Wissen und erforderliche Aufgaben in Echtzeit unter Kontrolle und können damit steuernd und taktisch eingreifen. Wir machen heute das Management der täglichen HSE-Aufgaben so einfach wie die Warenbestellung per App. Zum Beispiel können wir heute Geolokationen, Arbeitsprozesse und Klima-Sensorik so zusammenbringen, dass Beschäftigte frühzeitig Arbeitsaufträge und Warnungen erhalten, wenn beispielsweise eine Baustelle „wetterfest“ gemacht werden muss und gefährliche Arbeiten eingestellt werden müssen.
Durch eine systematische und datenbasierte Nutzung von Technologie lässt sich die aktive Steuerung der betrieblichen Aktivitäten und ihrer Schwerpunkte einfach umsetzen. Die Beschäftigten und Führungskräfte benötigen heutzutage nicht viel mehr als eine App auf ihrem mobilen Endgerät. Unternehmen sind damit in der Lage, ihre sogenannte Sicherheitsleistung aktiv zu beeinflussen sowie Unfallzahlen über gezielte und gelenkte Maßnahmen zu reduzieren.
Ein weiterer Aspekt der digitalen Transformation erfordert ein komplettes Umdenken. Anstatt Sicherheit nur digital zu unterstützen wie bei gefährlichen Inspektionsarbeiten in Behältern, kann inzwischen auch ein Roboter Inspektions- und Materialprüfarbeiten ferngesteuert übernehmen. Damit entfallen dann erhebliche Risiken für die Beschäftigten und machen sonst notwendige Sicherheits- und Notfallvorkehrungen überflüssig.
Weltweit arbeiten wir bereits mit Unternehmen an der aktiven Transformation im HSE und sehen die Erfolge, die sich damit messbar erzielen lassen. Auch wenn die digitale Transformation einen erheblichen Beitrag leisten kann, ist die wichtigste Basis für eine gute Sicherheitsleistung aber immer die entsprechende Führungs- und Unternehmenskultur. Daher muss die digitale Transformation immer im Gesamtkontext stattfinden.