Mann vor dem Bildschirm führt Videokonferenz
Arbeiten im Homeoffice

Produktiv und sicher auch im Homeoffice

Die Coronapandemie hat die Arbeitswelt vieler Menschen in hohem Maße verändert. Wenn möglich, wurden in vielen Unternehmen geeignete Bereiche ins mobile Arbeiten – sprich Homeoffice – verlagert. Auch wenn einige Unternehmen mittlerweile die Vorgaben diesbezüglich strenger gefasst haben, arbeiten nach wie vor viele Menschen von zu Hause aus. Wie die jüngste DEKRA Befragung durch forsa zeigt, wird die Arbeit für die Firma in den eigenen vier Wänden durchaus positiv bewertet – sie bringt zugleich aber auch Herausforderungen mit sich, die es zu bewältigen gilt.

Nach einer im September 2024 vom ifo Institut veröffentlichten Konjunkturumfrage unter rund 9.000 Unternehmen wie auch nach Angaben des Statistischen Bundesamts ist Homeoffice in Deutschland nach der Covid-19-Pandemie keineswegs auf dem Rückzug. Knapp ein Viertel der Beschäftigten in Deutschland arbeitet zumindest teilweise von zu Hause aus. Diese Zahl deckt sich mit den Ergebnissen der jüngsten DEKRA Befragung, wonach 24 Prozent der Befragten an ausgewählten Tagen im Homeoffice für ihr Unternehmen tätig sind. 15 Prozent arbeiten überwiegend oder sogar ausschließlich von zu Hause aus.

Mehr Homeoffice in Großbetrieben

Die Zahlen fallen je nach Branche und Unternehmensgröße durchaus unterschiedlich aus: Von denjenigen Befragten, die in einem Büro arbeiten, geben deutlich mehr Befragte (67 Prozent) an, derzeit ausschließlich oder zumindest an ausgewählten Tagen im Homeoffice zu arbeiten. Am niedrigsten ist diese Quote mit 18 Prozent im Bildungs- und Gesundheitswesen. Beschäftigte aus größeren Betrieben mit mehr als 500 Mitarbeitenden können tendenziell häufiger im Homeoffice arbeiten als diejenigen von kleineren Betrieben. Thematisiert hat DEKRA in der Befragung aber nicht nur die Häufigkeit der Homeoffice-Tätigkeit nach Tagen, Branchen oder Unternehmensgrößen, sondern auch die damit verbundenen Vor- und Nachteile, etwa in Sachen Arbeitsumfeld, Arbeitszeit, Arbeitsausstattung oder Gesundheit.

Oft fehlt der Kontakt zu Kollegen

Dabei findet es mit 89 Prozent eine sehr große Mehrheit der (auch) im Homeoffice Beschäftigten gut, dass sie sich den Weg ins Büro sparen kann. 73 Prozent schätzen es, dass sie im Homeoffice auch in gemütlicher Kleidung arbeiten können. Für 68 Prozent ist es ein Vorteil, dass sie sich im Homeoffice ihre Arbeitszeit flexibel einteilen können. Dass durch die Arbeit in den eigenen vier Wänden die Gefahr, sich mit ansteckenden Krankheiten wie zum Beispiel Corona, Grippe oder Erkältungen zu infizieren, deutlich geringer ist, geben 67 Prozent an. Darüber hinaus können sich 56 Prozent der Befragten im Homeoffice besser konzentrieren als im Büro. 45 Prozent beklagen jedoch auch, dass ihnen der persönliche Kontakt zu den Kolleginnen und Kollegen fehlt. Erfreulich: Äußerst wenige Befragte (2 Prozent), die auch im Homeoffice tätig sind, geben an, dort schon einmal einen Arbeitsunfall gehabt zu haben.

Arbeit trotz Krankschreibung

Noch ein Trend: Rund zwei Drittel (68 Prozent) haben im Homeoffice schon gearbeitet, obwohl sie eigentlich krank oder krankgeschrieben waren: "Hin und wieder", sagen 50 Prozent, „sogar schon häufiger" 18 Prozent.

Lärm, Kopf- und Rückenschmerzen

Die Befragungsergebnisse spiegeln aber auch das eine oder andere Problem im Homeoffice wider. Dazu gehören zum Beispiel Störungen durch die Wohnsituation oder den Alltag, etwa aufgrund von anwesender Familie, Nachbarn oder Lärm von außen (21 Prozent). Ebenso viele plagen sich aufgrund eines mangelhaften, nicht ergonomischen Arbeitsplatzes mit Verspannungen, Rücken- oder Kopfschmerzen. Ebenfalls jeder fünfte Beschäftigte (20 Prozent) gibt an, durch die Arbeit im Homeoffice längere Arbeitszeiten zu haben oder zu für ihn untypischen Zeiten wie beispielsweise am Abend oder am Wochenende zu arbeiten.
Bei der DEKRA Befragung durch forsa im Jahr 2021 zeigten die Ergebnisse noch ein anderes Bild. Damals entfielen auf gesundheitliche Beschwerden 36 Prozent, auf fehlende beziehungsweise unzulängliche Arbeitsausstattung 34 Prozent, auf Probleme mit der IT-Ausstattung und Software 21 Prozent und auf Störungen aufgrund eines fehlenden-, klar abgegrenzten Arbeitsbereichs beziehungsweise separaten Arbeitszimmers 27 Prozent, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Es hat sich also doch so manches zum Positiven hin entwickelt.
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