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DEKRA Labor prüft für Hersteller Innenräume und Teile für Wohnmobile

Sicherheit für Camper durch Schadstofftests

16. Juli 2025 Industrie / Digital- und Produktlösungen

Die Frage nach Schadstoffbelastungen in Wohnmobilen sorgt bei Herstellern und Händlern immer wieder für Unsicherheiten. Experten vom DEKRA Labor für Umwelt- und Produktanalytik raten Herstellern dazu, Innenräume und gegebenenfalls Bauteile und Materialien von Wohnmobilen vorab auf Unbedenklichkeit testen zu lassen.

DEKRA verfügt als Deutschlands größte Prüforganisation über umfassende Erfahrung bei Schadstoffmessungen in Innenräumen von Fahrzeugen und Wohnräumen – und somit auch bei Wohnmobilen. Für Laboruntersuchungen in Campern ist die ISO 16000er–Normenreihe relevant, insbesondere die DIN ISO 16000-3 sowie die DIN ISO 16000-6. Sie umfasst sowohl die Analytik von Formaldehyd und weiteren Carbonyl-Verbindungen wie zum Beispiel Aceton als auch die Analytik flüchtiger organischer Verbindungen (VOC).
Regulatorisch sind Wohnmobile im Hinblick auf Innenraum-Schadstoffe eine Besonderheit, da keine unmittelbaren Grenzwerte vorhanden sind. Vom Umweltbundesamt (UBA) gibt es eine Reihe von Richtwerten, die stetig erweitert und je nach wissenschaftlicher Datenlage angepasst werden. Diese gelten jedoch ursprünglich für Wohninnenräume. Zur Beurteilung, ob generelle Auffälligkeiten bestehen, gibt es von der Arbeitsgemeinschaft ökologischer Forschungsinstitute (AGÖF) eine Liste mit Orientierungswerten.
Die DEKRA Laborexperten weisen darauf hin, dass die Richt- oder Orientierungswerte von UBA und AGÖF rechtlich nicht bindend sind. Desweiteren werden die UBA-Richtwerte von Gerichten als wissenschaftlich gesichert angesehen und nach Bedarf herangezogen.
Sollten UBA-Richtwerte überschritten werden oder bestehen signifikante Abweichungen zu den AGÖF-Orientierungswerten, empfiehlt DEKRA Materialien und Bauteile im Camper auf deren Emissionsverhalten zu untersuchen, um eventuelle Quellen zu identifizieren. Zum Beispiel ist bekannt, dass Formaldehyd aus zahlreichen Holzwerkstoffen und manchen Kunststoffen freigesetzt werden kann. Eine typische Quelle für diverse VOCs sind unter anderem Prozessmaterialien wie Klebstoffe, Dichtungen und Lacke.
Das DEKRA Labor führt Emissionsmessungen in Prüfkammern auf Bauteil-Ebene für Zulieferer und OEMs durch, für die strenge Qualitätsanforderungen gelten. Zusätzlich ist es möglich, Einzelkomponenten und Materialien direkt auf organische Emissionen (u.a. VDA 278) zu prüfen. Für dieses Verfahren existieren ebenfalls herstellerspezifische Grenzwerte. Auch Geruchsprüfungen von Bauteilen und Materialien des Kfz-Innenraums sind im DEKRA Labor möglich.
Fachlicher Kontakt
DEKRA – Labor für Umwelt- und Produktanalytik
Clemens Schober
Fon: +49-711-7861-4171
E-Mail: clemens​.schober@​dekra​.com