Fahrzeugleasing: Einfach zurückgeben
Author: Thorsten Rienth
Zwei DEKRA Gesellschaften und die Allane Mobility Group setzen einen neuen Rückgabeprozess für Leasingfahrzeuge auf. Dem Kunden spart er Zeit, dem Leasinggeber Aufwand – und DEKRA punktet mit zwei wichtigen Kernkompetenzen. Jetzt wird der in einer Pilotphase getestete deutlich verschlankte Ablauf an bundesweit 164 Standorten ausgerollt.
„Wir machen Mobilität auf allen Wegen einfach“. So lautet ein Slogan der Allane Mobility Group, früher Sixt Leasing. „Ihn umzusetzen, ist jedoch gar nicht so einfach“, sagt Steffen Hohn, bei der Allane Mobility Group als Abteilungsleiter Lease End zuständig für die Leasingrückgabe. Zwischen 15.000 und 20.000 Rückgabeprozesse verantwortet Hohns Abteilung pro Jahr. Die Leasingnehmer sind übers gesamte Bundesgebiet verteilt. „Unsere große Herausforderung: Die zurückgegebenen Fahrzeuge – vom Kleinwagen bis zum Transporter – zügig bewerten und dann rasch in einen neuen Einsatz oder in den Verkauf bringen.“ Mit einem Fahrzeug, das auf dem Hof steht, verliert ein Leasinggeber Geld. Wird es hingegen schnell vermarktet, verdient er welches.
Ein einziger, durchgängiger Prozess
Zu welchem Termin bringt der Kunde das Fahrzeug zum Gutachter? Wann ist die Dienstleistung über Schäden oder Abnutzungen fertig? Welche zusätzlichen Kosten sind womöglich zu berechnen? Wie geht es mit den nötigen Unterschriften für die offizielle Abnahme weiter? Wohin ist das Fahrzeug im Anschluss zu transportieren? Bislang handelte es sich um einzelne Prozessschritte, die meist nacheinander angestoßen wurden – und an ihren Schnittstellen regelmäßig unterbrochen waren“, sagt Hohn.
Genau diesen Prozess setzen die Allane Mobility Group und DEKRA aktuell gemeinsam auf, und zwar in Zusammenarbeit mit den beiden Gesellschaften DEKRA Automobil sowie DEKRA Event & Logistic Services. „DEKRA ist als verlässlicher Gutachter und innovativer Logistiker bekannt“, erklärt Rainer Schwer, DEKRA Key Account Manager fürs Leasing- und Autovermietergeschäft in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Mit dem Projekt verschränken wir nun diese beiden Kompetenzen.“
Im Vergleich zum bisherigen Prozess profitieren Kunden von einer vereinfachten Terminbuchung, weniger Wegen und einer erheblichen Zeitersparnis. Durch die Integration aller Schritte in einen einzigen, durchgängigen Ablauf wird die Rückgabe für Leasingnehmer deutlich komfortabler und effizienter: „Der neue Prozess spart unseren Kunden Zeit und Wege, macht die Rückgabe transparenter – und sorgt dafür, dass Fahrzeuge schneller weitervermarktet werden können“, bringt es Allane-Mobility-Group-Manager Hohn auf den Punkt. „Das bedeutet Vorteile für Kunden, Leasinggeber und Dienstleister gleichermaßen.“
Von Anfang bis Ende automatisiert
Den physischen Dreh- und Angelpunkt markieren die über ganz Deutschland verteilten 164 DEKRA Rücknahmestandorte. Sie übernehmen in der neuen Leasingrückgabe die Funktion von Rückgabestationen. „Mit ihnen kann die Allane Mobility Group einen flächendeckenden Service anbieten, zu dem kein Kunde bei der Rückgabe seines Leasingfahrzeugs weit fahren muss“, stellt Schwer heraus. Dies zudem nur noch einmal – und nicht zuerst zur Begutachtung zum Sachverständigen und anschließend für die Rückgabe zum Leasinggeber.
Angestoßen wird der rundum automatisierte Prozess einige Wochen vor der vertraglich vereinbarten Rückgabe. „Der Leasingnehmer erhält von uns eine E-Mail mit einem Link zu einem Terminbuchungstool“, erläutert Hohn. „Der Link führt zu einer Benutzeroberfläche, wo er sich mit wenigen Mausklicks einen beliebigen DEKRA Standort und ein Zeitfenster aussuchen kann.“ Klar, dass in der E-Mail auch nochmal alle Informationen angehängt sind, wie das Fahrzeug für die Rückgabe vorzubereiten ist: Von vollständigen Unterlagen über komplettes Originalzubehör bis hin zur Reinigung.
Begutachtung und Abtransport in einer Hand
Ist das Fahrzeug zum Wunschstandort gebracht, begutachtet es der DEKRA Sachverständige. Im Beisein des Leasingnehmers erstellt er das Rücknahmeprotokoll. Darin wird der Zustand des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Rücknahme dokumentiert. „Der Leasingnehmer ist immer dabei“, sagt DEKRA Manager Schwer. „Sollte es offene Fragen, zum Beispiel zum Zustand des Fahrzeugs, geben, wird sie ihm der Gutachter ganz transparent direkt am Fahrzeug erläutern.“ Im Nachgang wird ein ausführlicher Zustandsbericht erstellt und der Allane Mobility Group für die Abrechnung des Vertrags übermittelt.
Im nächsten und entscheidenden Schritt kommt DEKRA Event & Logistic Services GmbH ins Spiel. „Die Informationen, welches Fahrzeug zu welcher Zeit an welchem Standort zurückgegeben werden soll, ist uns nun bereits aus dem Terminbuchungstool bekannt“, erklärt Schwer. Die Allane Mobility Group ordnet dem Auftrag nurmehr ein Depot zu, zu dem das Fahrzeug nach Abschluss der Rückgabeformalitäten transportiert werden soll. „Aus beiden Informationen erstellen wir nun intern einen Auftrag an die ‚Event & Logistic‘-Kollegen, die den Transport disponieren und innerhalb von 48 Stunden durchführen.“
Die ersten „Piloten“ fliegen schon
Im vergangenen Dezember hoben die ersten „Piloten“ ab. „In der Pilotphase erproben wir die neuen Prozesse an zunächst zehn Standorten.“ Das große Ganze laufe schon sehr zufriedenstellend. „Hier und da justieren wir noch etwas nach, zum Beispiel beim digitalen Rückgabeprotokoll. Ganz normal bei einem Projekt dieser Größenordnung“, sagt Steffen Hohn. Ab Mai wird der neue Prozess dann auf alle 164 DEKRA Standorte ausgerollt.
Wichtig fürs Gesamtverständnis: Leasingnehmer können sich für den neuen Prozess entscheiden – sie müssen aber nicht. Hohn: „Nach wie vor besteht die Möglichkeit, das Fahrzeug auch an einem autohaus24-Standort zurückzugeben oder sich für unsere Haustürabholung zu entscheiden.“