d-LIVER

Das d-LIVER-Projekt befasste sich mit der Entwicklung von Systemen zur bio-künstlichen Leberunterstützung, um Patienten mit chronischen Lebererkrankungen eine kontinuierliche Entgiftung als mobile Therapie zu ermöglichen. Ziel war es, die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern.
Details 
Zeitraum:2011–2015
Ziele:D-LIVER nutzt szenariobasierte Entwicklungsmethoden, um einen ungedeckten Bedarf an bio-künstlicher Leberunterstützung zu decken. Diese erfolgt durch kontinuierliche Entgiftung als mobile, vorübergehende Therapie direkt am Behandlungsort (Point-of-Need).

Die Leber ist ein komplexes Organ mit verschiedenen lebenswichtigen Funktionen in den Bereichen Synthese, Entgiftung und Regulation. Ihr Versagen ist lebensbedrohlich, und die einzige heilende Behandlung ist derzeit die Transplantation. Während Patienten auf eine Transplantation warten oder sich von einer Leberresektion erholen, müssen sie durch Entgiftungssysteme unterstützt werden. Diese basieren derzeit hauptsächlich auf Filtration und unterstützen nicht die Stoffwechselfunktion der Leber. Letzteres kann nur durch lebende Zellen erreicht werden.

Aus diesem Grund ist die Entwicklung von IT-gestützten bio-künstlichen Leberunterstützungssystemen mit dazugehöriger Fernüberwachung von entscheidender Bedeutung, um Leberpatienten in verschiedenen Pflegeumgebungen, vom Krankenhaus bis nach Hause, zu behandeln und zu versorgen. D-LIVER zielt darauf ab, den Gesundheitszustand des Patienten zu Hause über Sensoren kontinuierlich zu überwachen, wobei der Fokus auf physiologischen Parametern und der diskreten Messung einer definierten Reihe biochemischer Substanzen liegt.

D-LIVER ermöglicht zudem die Fernüberwachung und -steuerung der bio-künstlichen Leber sowie die Kommunikation mit den Patientensensornetzwerken und den Krankenhausinformationssystemen. Die Systeme werden in der Lage sein, den Status sowohl des Patienten als auch der bio-künstlichen Leber sicher und aus der Ferne an zentrale Klinikdienste zu übermitteln. So können diese schnell und gezielt Behandlungen und therapeutische Maßnahmen planen.

Auf diese Weise wird D-LIVER grundlegende Fortschritte in der Leberunterstützung erzielen, indem es die Krankenhauskosten senkt und gleichzeitig die Versorgungsqualität verbessert. Zudem stärkt es die europäische Führungsposition bei Systemen für die persönliche Gesundheitsfürsorge (Personal Health Systems). In einem parallelen, risikoreichen Projekt wird die Produktion menschlicher Leberzellen (Hepatozyten) aus Pankreas-Vorläuferzellen untersucht. Diese wären ideal für den Einsatz in D-LIVER-Systemen, da sie eine unbegrenzte Versorgung mit Hepatozyten gewährleisten und somit die Nachteile herkömmlicher primärer Hepatozyten und Stammzellen überwinden könnten.
Partner:Newcastle University (coordinator), Commissariat Energie Atomique, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique, Fraunhofer Institut für Biomedizinische Technik, Institut für Mikrotechnik Mainz, iXscient Ltd, Olivetti i-Jet, Stiftelsen SINTEF, Universitat Rovira i Virgili, DEKRA, Stem Cell Systems, 4M2C Patric Salomon GMBH, STAR Healthcare Management GmbH.
Weitere Informationen:Finanziert durch:
VII Framework Programme
Nº: 287596
Budget: 544.600 €
Förderer