DEKRA Lausitzring wird 25 Jahre alt
Test- und Rennstrecke: Vom Tagebau zum Innovationszentrum für die Mobilität von morgen
- Im August 2000 als „Europas modernste Rennstrecke“ eröffnet
- Mit Übernahme durch DEKRA haben sich Schwerpunkte verändert
- Test- und Prüfbetrieb in guter Balance mit Publikumsveranstaltungen
Einst Braunkohletagebau, heute Europas bedeutendstes unabhängiges Prüf- und Testzentrum für die Mobilität der Zukunft – und nach wie vor aktive Rennstrecke: Der DEKRA Lausitzring feiert Jubiläum. Vor 25 Jahren, am 20. August 2000, wurde die Anlage eröffnet.
Mit der Übernahme durch die internationale Sachverständigenorganisation Ende 2017 wurde der DEKRA Lausitzring zum Innovationszentrum für die Prüfung der Mobilität der Zukunft. „Seitdem haben wir weiter in großem Umfang investiert. Der Standort bietet eine einzigartige Vielfalt von Teststrecken, die Expertise von hoch qualifizierten Fachleuten und Testmethoden auf dem neuesten Stand der technischen Entwicklung“, sagt Guido Kutschera, als Executive Vice President verantwortlich für das Geschäft von DEKRA in Deutschland, der Schweiz und Österreich. „Das Angebot an unabhängigen Dienstleistungen aus einer Hand für die Automobil- und Zulieferindustrie an diesem Standort sucht in Europa seinesgleichen. Das gilt erst recht mit der demnächst anstehenden Eröffnung unseres Batterie Test Centers.“
DEKRA war von Anfang an mit an Bord
Die Entstehung des Lausitzrings war eine Leistung vieler Beteiligter. Der damalige brandenburgische Ministerpräsident Manfred Stolpe brachte es zur Eröffnung im Jahr 2000 so auf den Punkt: „Jeder einzelne Motorsportfreund, jeder Unterstützer, Förderer, Planer und Manager, der mitgeplant, mitgefördert und umgesetzt hat, war ein unverzichtbarer Partner, um diese Rennstrecke in der Lausitz zu schaffen“. Dabei war DEKRA von Anfang mit an Bord. Schon bei den ersten Gesprächen im Jahr 1990 saßen spätere DEKRA Mitarbeiter mit am Tisch. Der damalige DEKRA Vorstandsvorsitzende Rolf Moll, aktiver Rennfahrer und Präsident der Obersten Nationalen Sportkommission für den Automobilsport (ONS), war ein entschiedener Unterstützer des Projekts. Auch am Förderverein, den verschiedenen Projektgesellschaften und am ersten Investorenkonsortium war DEKRA jeweils maßgeblich beteiligt.
Mit der Planung des DEKRA Technology Centers mit dem Test-Oval in unmittelbarer Nachbarschaft zum Lausitzring hatten die Verantwortlichen schon früh die enge Verzahnung von Rennsport und Serienfahrzeugen im Blick. Beide Einrichtungen „ergänzen sich ideal, um die unter den Extrembedingungen des Motorsports gewonnenen Erkenntnisse in die Konstruktion und Sicherheit von Fahrzeugen einfließen zu lassen“, heißt es in der Presseinformation zur Eröffnung des DEKRA Technology Centers aus dem Jahr 2003.
Übernahme im Jahr 2017
Von Anfang an trug das DEKRA Technology Center auch zur Auslastung des Lausitzrings bei. Dennoch schien die „greifbare wirtschaftliche Perspektive“ des Rings, die Manfred Stolpe zur Eröffnung betonte, über die Jahre mehrmals zu schwinden. Gleichzeitig geriet das DEKRA Testoval angesichts steigender Nachfrage nach Prüf- und Testdienstleistungen an seine Kapazitätsgrenzen. Auf der Suche nach Erweiterungsmöglichkeiten lag der Gedanke einer möglichen Übernahme der Gesamt-Anlage nahe.
„Dass wir den Lausitzring im November 2017 übernehmen konnten, war rückblickend ein Glücksfall, und das nicht nur für DEKRA, sondern auch für die Region“, sagt Guido Kutschera. „2003 haben wir mit rund 70 Beschäftigten im DEKRA Technology Center angefangen, inzwischen ist das Team am Standort auf rund 290 angewachsen. Darunter eine Vielzahl von hoch qualifizierten Arbeitsplätzen. Gerade im Ingenieur- und Technikerbereich ist DEKRA einer der attraktivsten Arbeitgeber in der Region und unterstützt damit nachhaltig den Strukturwandel.“
Batterie Test Center wird bald eröffnet
Neuester Bestandteil des wichtigen DEKRA Standorts wird in wenigen Wochen das neue Batterie Test Center. Ab Herbst 2025 sollen dort Batterie-Systeme für Elektrofahrzeuge sowie Hochvoltspeicher für andere Einsatzzwecke auf Herz und Nieren geprüft werden. Das hochmoderne Testzentrum wird alle Arten von Batterietests unter einem Dach anbieten. Zu mechanischen Untersuchungen, Leistungs- und Umweltprüfungen kommen dabei auch Missbrauchstests, bei denen Batterien Belastungen weit jenseits ihrer regulären Verwendung ausgesetzt werden. Entsprechend hoch sind die Sicherheitsstandards in der neuen Einrichtung. Alle Dienstleistungen werden entwicklungsbegleitend ebenso angeboten wie im Rahmen von Homologation, Zertifizierung und Qualitätssicherung bzw. Marktüberwachung. Allein hier sind schon fast 30 weitere qualifizierte Arbeitsplätze entstanden.
Publikumsveranstaltungen weiterhin auf dem Programm
Gleichzeitig bleibt der Lausitzring auch nach der Übernahme durch DEKRA ein bedeutender Standort für den Motorsport in Ostdeutschland sowie Schauplatz anderer Großveranstaltungen. Auch in diesem Jahr umfasst der Saisonkalender eine Vielzahl unterschiedlicher Events – vom DTM-Rennwochenende über Breitensport-Veranstaltungen wie Lausitz-Marathon und Velofondo Bikefestival bis zu den DEKRA Klassiktagen.
„Wir haben in den letzten Jahren bewiesen, dass wir die Balance finden zwischen dem Testbetrieb einerseits, bei dem die Öffentlichkeit naturgemäß nicht erwünscht ist, und großen Publikumsveranstaltungen andererseits“, erklärt Erik Pellmann, Leiter des DEKRA Technology Centers. Der Abgesang auf den Motorsport in der Lausitz, den manche im Jahr 2017 schon meinten anstimmen zu müssen, war nachweislich fehl am Platz. Im Gegenteil: Unser Geschäftsmodell, den Ring als Test- und Rennstrecke zu betreiben, ist der Garant dafür, dass auch in Zukunft publikumsträchtige Großveranstaltungen möglich sind.“