Windenergie: Tragende Säule im Energiemix der Zukunft
Author: Matthias Gaul
Mit ambitionierten Ausbauplänen für die kommenden Jahre steht die Windenergie im Zentrum der globalen Bemühungen zur Dekarbonisierung und Versorgungssicherheit auf allen Kontinenten. Um die Sicherheit und Wirtschaftlichkeit von Windenergieanlagen zu gewährleisten, stehen Dienstleister wie DEKRA mit Hightech-Services zur Seite.
Die im „Global Wind Report 2025“ des Global Wind Energy Council (GWEC) im April 2025 veröffentlichten Zahlen können sich sehen lassen:
Danach markierte das Jahr 2024 mit weltweit 117 Gigawatt (GW) an neuer Windenergiekapazität einen Rekord, die installierte Leistung liegt nun bei 1.136 Gigawatt. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Zuwachs um 11 Prozent. Die fünf weltweit größten Märkte für Neuinstallationen waren dabei China, die USA, Deutschland, Indien und Brasilien. Laut GWEC soll die für 2025 geplanten Installationen den bisherigen Rekord übertreffen und 139 GW erreichen, bis 2030 könnten weitere 981 GW hinzukommen. Eine starke Dynamik erwartet der GWEC insbesondere in den Regionen Südostasien, Zentralasien und Naher Osten/Nordafrika.
Ein Ansprechpartner für alle Prüfbereiche
Tatsache ist: Die Anlagen werden immer größer und leistungsfähiger, aber auch technisch immer komplexer. Darüber hinaus müssen sie hohen und schnell wechselnden Belastungen standhalten. Höchste Sicherheit beim Bau und beim Betrieb ist deshalb unabdingbar. „Wiederkehrende Prüfungen und Begutachtungen während des gesamten Lebenszyklus sind daher unerlässlich“, sagt Philip Sulz, Leiter „Erneuerbare Energien“ bei der DEKRA Automobil GmbH. Die Expertenorganisation unterstützt unter anderem als Zugelassene Überwachungsstelle Anlagenhersteller und Betreiber bei den relevanten Prüfungen. Auch im Schadensfall unterstütze die Experten mit ihren Services und ihrem Know-how.
„DEKRA agiert dabei schon seit 2016 Onshore und Offshore in Deutschland und plant den Ausbau der weiteren Aktivitäten in Frankreich, Spanien, Polen, Schweden, UK, Italien und Dänemark“, ergänzt Sven Dautzenberg, Business Line Manager Wind Power und zuständig für die weltweite Entwicklung des Geschäftsfeldes bei DEKRA.
Zum umfangreichen Service-Portfolio von DEKRA gehören zum Beispiel Inbetriebnahmeprüfungen, Prüfungen der Befahranlagen beziehungsweise Aufzüge, Druckspeicher, Krane, Zugangssysteme, Rotorblattinspektionen, Elektroprüfungen, Getriebeinspektionen, Prüfungen der Standsicherheit sowie der Brandmelde- und Feuerlöschanlagen, messtechnische Dienstleistungen wie etwa Schwingungsmessungen oder Schmierstoffanalysen inklusive Filter, Prüfungen der persönlichen Schutzausrüstung und vieles mehr. Die Prüfung unter anderem der Blitzschutzanlage kann seit Neuestem auch per Drohnenbeflug durchgeführt werden. Ein weiterer, entscheidender Vorteil für die Auftraggeber besteht zugleich darin, dass ihnen mit DEKRA ein Ansprechpartner für alle Prüfbereiche und Projektphasen zur Seite steht. Da die Sachverständigen zumeist über mehrere Befugnisse verfügen, können die verschiedenen Prüfbereiche häufig gleichzeitig erfolgen, was wiederum geringere Stillstandzeiten und Kostensenkungen zur Folge hat.
Die derzeit größten und leistungsstärksten Windenergieanlagen der Welt stehen überwiegend in China und Dänemark, meist als Prototypen in Testzentren oder nahe der Küste. So verfügt etwa die Anlage von Dongfang Electric in Fujian über eine installierte Leistung von 26 Megawatt (MW), auf dem zweiten Platz folgt eine Anlage von Siemens Gamesa in Østerild mit einer installierten Leistung von 21,5 MW. Bereits in Betrieb ist eine Anlage von Mingyang Wind Power mit 20 MW ebenfalls in Fujian. Laut dem Datenanalyse- und Beratungsunternehmen GlobalData wird die globale Kapazität erneuerbarer Energien von 3,42 Terrawatt (TW) im Jahr 2024 auf 11,2 TW bis 2035 ansteigen, wobei Windenergie einen erheblichen Anteil daran haben wird. Insbesondere Offshore-Windkraft, also auf Meeresflächen erzeugter Windstrom, wird mit einem erwarteten Anstieg auf 410 GW bis 2035 eine zentrale Rolle spielen.
Die bis dato höchste Windenergieanlage der Welt soll übrigens noch dieses Jahr in Deutschland in der Lausitz in Betrieb gehen. Das von der Unternehmensgruppe Gicon entwickelte und in Schipkau gebaute Windrad wird bis zum Mittelpunkt des Rotors 300 Meter hoch sein, bis zur Rotorblattspitze 365 Meter. Nach Angaben der Unternehmensgruppe lässt sich bei einer Nabenhöhe von 300 Metern 60 bis 70 Prozent mehr Energieausbeute erreichen als mit normalhohen Windrädern, da der Wind in dieser Höhe stärker und beständiger weht. Die Anlage soll bis zu 8.000 Haushalte mit Strom versorgen können.
Rundum-Paket mit hohem Mehrwert
Robert Kerstan, Technischer Leiter Windenergie bei der DEKRA Automobil GmbH, verweist in diesem Zusammenhang noch auf eine weitere Dienstleistung der Expertenorganisation: die Bewertung und Prüfung über den Weiterbetrieb von Windenergieanlagen an Land. „Solche Anlagen werden in der Regel für eine Entwurfslebensdauer von 20 Jahren ausgelegt und auf Basis einer Typenprüfung genehmigt“, erläutert Robert Kerstan. Um nach dem Erreichen dieses Alters nicht den Betrieb einstellen zu müssen, sei ein Gutachten über den sicheren Weiterbetrieb der Anlage erforderlich.
DEKRA bedient sich dabei einer praktischen Vorort-Prüfung und einer analytischen Methode. Die praktische Methode befasst sich mit der Inspektion der Anlage, einer Schwachstellenanalyse sowie der Prüfung sämtlicher sicherheitsrelevanter Komponenten. Bei der analytischen Methode ermittelt DEKRA mit einer neu entwickelten Software die Restlebensdauer anhand der anlagenspezifischen Berechnung inklusive der SCADA Daten – SCADA steht für Supervisory Control and Data Acquisition – oder durch Simulationen. Außerdem wird mit Hilfe von Datenauswertungen ein Turbulenzmodell erstellt, um so die Restnutzungsdauer der verschiedenen Komponenten zu ermitteln.
„Ein wesentlicher Vorteil für alle Projekte der Sektorenkopplung ist, dass DEKRA künftig an einem Ort parallel Windenergie-, Solaranlagen, Energiespeicher (BESS) und Wasserstofferzeuger respektive Elektrolyseure prüfen kann“, betont Falk Rosenlöcher vom Technischen Produktmanagement Windenergieanlagen, Wasserstofftechnik und PV-Solar bei der DEKRA Automobil GmbH. Ein Rundum-Paket also mit hohem Mehrwert, das größtmögliche Sicherheit für alle Beteiligten gewährleistet.
Sicherheit und Nachhaltigkeit in jeder Phase des Lebenszyklus der
Windenergie:
Erfahren Sie mehr unter
https://www.dekra.de/de/pruefungen-windenergieanlagen/
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