Aktuelle DEKRA / Ipsos-Studie
Elektrofahrzeuge: Weiterhin große Zurückhaltung beim Gebrauchtkauf
Gebrauchtwagenkäufer und -interessenten in Deutschland haben nach wie vor große Bedenken, wenn es um Elektrofahrzeuge geht. Das zeigt eine aktuelle Befragung der Expertenorganisation DEKRA und des Marktforschungsinstituts Ipsos. Für 64 % der Befragten käme ein gebrauchtes reines Elektrofahrzeug eher nicht oder überhaupt nicht in Frage. Der Wert liegt sogar noch höher als bei der Befragung vor zwei Jahren (59 %).
- Für 64 % kommt kein gebrauchtes E-Auto in Frage
- Reichweite und Batteriezustand sorgen am meisten für Bedenken
- Gebrauchtmarkt wird bei steigenden Elektro-Neuzulassungen wichtiger
Auf jeden Fall oder sehr wahrscheinlich würden sich nur 19 % der Befragten für ein gebrauchtes E-Auto entscheiden; 17 % sagen, es wäre eher wahrscheinlich (2023: 24 % bzw. 17 %).
Die Gründe für die Bedenken sind unverändert. Unter den Befragten, für die ein gebrauchtes E-Auto nicht in Frage kommen würde, ist für 43 % die Frage nach der Leistungsfähigkeit der gebrauchten Batterie einer der Gründe für die Zurückhaltung. 41 % sorgen sich um die Reichweite. Fehlende Park- und Lademöglichkeiten nennen 27 %, die Restwertentwicklung des Fahrzeugs 24 %. Genau ein Viertel der Ablehnenden unterschreiben die allgemeine Aussage, sie hätten generell kein Interesse an Elektrofahrzeugen.
Steigende Neuzulassungen haben Folgen für den Gebrauchtwagenmarkt
„Angesichts der anziehenden Neuzulassungen von Elektrofahrzeugen wird ein funktionierender Gebrauchtwagenmarkt in der Zukunft immer wichtiger“, sagt Jann Fehlauer, Geschäftsführer der DEKRA Automobil GmbH, mit Blick auf die Statistiken aus dem Kraftfahrtbundesamt. In den letzten Monaten ist der Anteil von batterieelektrisch betriebenen Pkw an den Neuzulassungen auf 19 Prozent gestiegen; teilweise mit hohen zweistelligen Zuwachsraten zum Vorjahr.
Bei gebrauchten Fahrzeugen herrscht dagegen weiter Zurückhaltung, wie die aktuelle DEKRA / Ipsos-Befragung zeigt: „Die bekannten Vorbehalte gegenüber gebrauchten Elektrofahrzeugen bestehen nach wie vor. Wenn der Gebrauchtwagenhandel mit E Autos Erfolg haben will – und das wird er früher oder später müssen –, muss er diesen Vorbehalten wirksam begegnen“, so Fehlauer. „Kunden wollen überzeugt werden, dass sie sich auf die Qualität der gebrauchten Fahrzeuge verlassen können – und zwar vor allem mit Blick auf den Zustand der Batterie.“
Unabhängiger Test der Antriebsbatterie
Die Befragten in der aktuellen DEKRA / Ipsos-Studie sind tendenziell skeptisch bei der Frage, was gegen die Bedenken helfen könnte. Einen unabhängigen Test des Batteriezustands, wie ihn beispielsweise DEKRA mit seinem patentierten Testverfahren für mehr als 150 verschiedene Fahrzeugmodelle anbietet, würden mit 12 % noch die meisten für hilfreich halten. 8 % würden mehr Lademöglichkeiten eine Wirkung zuschreiben, 7 % dem Thema Garantie, jeweils 6 % einem günstigen Preis und der Beratung durch den Händler.
„Speziell diese Ergebnisse zeigen: Es ist noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leisten, bis der Gebrauchtwagenmarkt für Elektrofahrzeuge wirklich in Gang kommt“, erklärt der DEKRA Geschäftsführer.
Zur aktuellen Studie
Für die Online-Studie befragte Ipsos im Auftrag von DEKRA im Juli 2025 insgesamt 1.000 Personen, von denen die Hälfte innerhalb der letzten zwei Jahre einen Gebrauchtwagen gekauft hat und die andere Hälfte einen Gebrauchtwagenkauf in nächster Zeit erwägt.
Weitere Informationen und eine Möglichkeit, die gesamte Studie zu bestellen, gibt es unter
www.dekra.de/sales-studie
.