Omnibus-Paket: Sicher zum Nachhaltigkeitsbericht

Author: Georg Weinand

20. Aug. 2025 Nachhaltigkeit

Mit dem Omnibus-Paket der Europäischen Union haben sich die Regeln für die Nachhaltigkeitsberichterstattung grundlegend verändert.

Viele mittelständische Unternehmen werden nicht mehr von der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erfasst. Doch auch ohne Pflicht kann es sich lohnen, nach dem neuen freiwilligen Voluntary Standard for Small and Medium Enterprises (VSME) zu berichten. DEKRA Assurance Services begleitet Unternehmen – vom ersten Datensatz bis zum strategischen Nachhaltigkeitsbericht, der Vertrauen schafft und Wettbewerbsvorteile sichert.
Mit dem Omnibus-Paket der Europäischen Union wurden zentrale Änderungen an der Nachhaltigkeitsberichterstattung beschlossen. Die ursprünglich von der CSRD vorgesehenen niedrigen Schwellenwerte hätten auch viele kleinere Mittelständler in die Pflicht genommen. „Die ursprünglich angedachten Grenzwerte von 250 Mitarbeitenden sind seit Omnibus wieder hinfällig“, erläutert Dr. Zoe Rost, Teamleiterin Corporate Sustainability Services bei DEKRA Assurance Services. Derzeit gelten in den politischen Diskussionen 1.000 Mitarbeiter als neue Untergrenze, in manchen Vorschlägen sogar 3.000. Damit wird der Kreis der verpflichteten Unternehmen deutlich kleiner, für die Betroffenen bleibt die Umsetzung jedoch anspruchsvoll.
Transparente Nachhaltigkeitsberichterstattung gemäß CSRD und ESRS
Da Nachhaltigkeit sich von einer freiwilligen zu einer verpflichtenden Aufgabe entwickelt hat, stellt die Einführung der Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen (CSRD) einen wichtigen Meilenstein dar. Was beinhaltet die CSRD und wo setzen die Europäischen Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS) an? Weitere Informationen finden Sie hier
Für jene, die künftig weiterhin CSRD-pflichtig sind, bedeutet der Einsatz der European Sustainability Reporting Standards (ESRS) einen komplexen Berichtsrahmen. Zwar wird der ursprüngliche Entwurf derzeit vereinfacht, doch gerade für Unternehmen ohne Erfahrung in der Berichterstattung zu Umwelt, Sozialem und verantwortungsvoller Unternehmensführung (Environmental, Social, Governance – ESG) bleibt der Aufwand hoch. „Die Erstellung eines CSRD-Berichts ist für Einsteiger eine Herausforderung, denn es gilt Informationen aus allen Unternehmensbereichen zusammenzuführen, Verantwortlichkeiten zu definieren und alles nach Standard aufzubereiten“, so Rost.

Welche Vereinfachungen bringt das Omnibus-Paket 2025 der EU?

Der kleinere Mittelstand ist voraussichtlich von der Pflicht befreit. Dennoch empfiehlt die EU-Kommission diesen Unternehmen, ihr Nachhaltigkeitsengagement zu dokumentieren – künftig am besten nach dem neuen VSME-Standard (Voluntary Sustainability Reporting Standard for SME) der European Financial Reporting Advisory Group (EFRAG). Dieser freiwillige Rahmen wurde speziell entwickelt, um kleinen und mittleren Unternehmen eine strukturierte, aber schlankere Form der Berichterstattung zu ermöglichen. Zoe Rost betont: „Ein Nachhaltigkeitsbericht ist im Idealfall die Zusammenstellung über die Erfolge des Unternehmens, sich verantwortungsvoll und langfristig stabil aufzustellen. Das sollte man glaubwürdig und transparent gegenüber allen Stakeholdern kommunizieren – auch ohne gesetzliche Pflicht.“

Nachhaltigkeitsberichtserstattung mit DEKRA

DEKRA Assurance Services begleitet Unternehmen vom ersten Schritt bis zum fertigen Nachhaltigkeitsbericht. Zunächst erfolgt eine umfassende Bestandsaufnahme: Welche Daten liegen bereits vor, wo bestehen Lücken, welche Abteilungen liefern relevante Informationen? Daraus entwickelt das Beratungsteam einen Fahrplan, wie Strukturen für die Datenerhebung geschaffen und Prozesse nachhaltig im Unternehmen verankert werden können. Der Bericht selbst wird so erstellt, dass er den gewählten Standard – ob ESRS, VSME, Global Reporting Initiative (GRI) oder Deutscher Nachhaltigkeitskodex (DNK) – vollständig erfüllt.
Dabei erleben die Berater oft, dass der Prozess selbst ein Erkenntnisgewinn ist. „Viele Unternehmen sind überrascht, wenn sie sehen, wo sie schon gut aufgestellt sind – und wo es noch Handlungsbedarf gibt“, sagt Rost. Dieser Aha-Moment ist nicht nur für die Geschäftsführung wertvoll, sondern schafft intern ein neues Bewusstsein für Nachhaltigkeit. Gleichzeitig erleichtert ein einmal erstellter, standardkonformer Bericht die Kommunikation nach außen erheblich. Große Kunden, Banken, Investoren oder auch Ratings wie EcoVadis fordern zunehmend Nachweise zu ESG-Themen; anstatt zahlreiche Einzelanfragen zu beantworten, können Unternehmen einfach auf ihren Bericht verweisen.

CSRD: Transparenz ist ein wichtiger Faktor

Doch es gibt Stolperfallen und nicht selten wird der Zeitaufwand unterschätzt. Insbesondere beim ersten Bericht müssen Ansprechpartner in allen Abteilungen gefunden, Daten erhoben und plausibilisiert werden. Manche Unternehmen scheuen zudem die Veröffentlichung, wenn noch nicht alle Kennzahlen zufriedenstellend sind. Rost rät, dies nicht als Hindernis zu sehen: „Nachhaltigkeitsberichterstattung ist ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess. Am Anfang ist kaum ein Bericht perfekt. Wichtig ist Transparenz – man darf sagen, wo man schon gut ist, und wo man sich noch verbessern möchte.“
DEKRA unterstützt Unternehmen nicht nur in der klassischen ESG-Berichterstattung, sondern je nach Entwicklungsstand des Unternehmens auch in allen anderen Bereichen der Nachhaltigkeit. Von der Entwicklung einer ganzheitlichen Nachhaltigkeitsstrategie, der Berechnung einer Treibhausgasbilanz (CO₂e-Bilanz) oder eines Product Carbon Footprints (PCF), der Erstellung einer Klima-Risikoanalyse, oder der nachhaltigen Optimierung von Lieferketten – Unternehmen bekommen Unterstützung in allen für sie wesentlichen Nachhaltigkeitsthemen. Für Unternehmen, die selbst Kompetenzen in den verschiedenen Nachhaltigkeitsthemen aufbauen wollen, bietet DEKRA wiederum praxisnahe Trainings zu allen relevanten Nachhaltigkeitsthemen an. Egal ob ein Grundlagenseminar für angehende Nachhaltigkeitsmanager oder ein spezialisiertes Seminar zur EU-Taxonomie – Unternehmen können aus einem breiten Portfolio an anwendungsorientierten Trainings wählen, um ihre Mitarbeiter in ESG-Themen zu schulen.
Mit dem Omnibus-Paket verschiebt sich der regulatorische Rahmen deutlich – viele Unternehmen werden von einer Pflicht befreit, stehen aber dennoch vor der strategischen Frage, wie sie ihre Nachhaltigkeitsleistungen sichtbar machen. Ein strukturierter, glaubwürdiger Bericht – ob verpflichtend nach CSRD oder freiwillig nach VSME – kann hier entscheidend sein, um Vertrauen zu schaffen, Prozesse zu verbessern und langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Weitere Details, Services und Informationen zur Unternehmensnachhaltigkeit und Nachhaltigkeitsberichterstattung finden Sie unter https://www​.dekra​.de/de/unternehmensnachhaltigkeit/ .